Fußballverein pleite

Braucht Austria Klagenfurt den Zwangsausgleich?

Kärnten
16.04.2011 17:01
FC Kärnten: pleite. Austria Kärnten: pleite. Der Hattrick könnte jetzt perfekt sein, denn auch der Austria Klagenfurt droht die Zahlungsunfähigkeit. Am Samstag sickerte durch, dass Anwälte bereits die Notwendigkeit von Betrugsanzeigen gegen Verantwortliche prüften. Präsident Josef Loibnegger weist die Vorwürfe von sich.

Die Austria Klagenfurt, die rein rechtlich eine Spielgemeinschaft mit St. Stefan darstellt, war und ist offenbar ein Paradies für einige wenige. Ex-Trainer Walter Schoppitsch und Sportchef Helmut König sind im Besitz von Verträgen, die ihnen bis Juni 2012 die Gage sichern. 150.000 Euro sind das in Summe. Und ein Grafiker darf in genau definierten Fällen für ein Logo 120.000 Euro verrechnen...

Was zum Rücktritt von Aufsichtsratschef Matthias Reichhold führte, der am Samstag aber keinen Kommentar abgeben wollte, außer: "Ich arbeite intensiv an einem Konzept für die Zukunft des Vereins und werde das am Montag der Stadt vorlegen."

Betrugsklagen werden geprüft
Durchgesickert ist, dass Anwälte einen Zwangsausgleich mit einer 20-Prozent-Quote prüfen sowie mögliche Betrugsklagen gegen Verantwortliche. Erste juristische Beurteilungen geben solchen Klagen aber kaum Chancen. Was auch Präsident Josef Loibnegger glaubt: "Kompletter Blödsinn!" Er gibt aber zu, dass 300.000 Euro nötig seien, um Altlasten zu zahlen und die Saison zu Ende spielen zu können. Doch Bürgermeister Christian Scheider winkt bereits ab: "Von der Stadt gibt es sicher keinen Cent mehr!" Der Schlusspfiff ist nahe.

Auch kein Geld vom Land
Die Affäre um die Austria Klagenfurt ruft auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler auf den Plan. Der Sportreferent spricht von einem "unglaublichen Skandal um einen Abkassiererverein!" Dörfler kritisiert auch Ex-Sportchef Helmut König und Ex-Trainer Walter Schoppitsch: "Beide sind Landesbedienstete. Wie ist es möglich, dass König monatelang im Krankenstand ist, für den Klub aber tätig war?" Vom Land gebe es keinen Heller, so Dörfler.

von Fritz Kimeswenger, Kärntner Krone

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