Mit scharfen Attacken auf die Kärntner SPÖ und auch die türkis-grüne Bundesregierung hat FPÖ-Chef Herbert Kickl auf Vorwürfe gegen sich und seine „Freiheitstour“ in Kärnten und Niederösterreich reagiert. Dass infolge einer Veranstaltung in Wolfsberg sogar ein tödlicher Cluster entstanden sei, sei nicht wahr. Beim Contact Tracing sei das nicht belegt, betonte Kickl bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Vielmehr seien das Versuche, „einen Sündenbock für das eigene Versagen“ zu finden.
Konkret geht es um den tragischen Tod des Sängers der Volksmusikgruppe „Die fidelen Mölltaler“, Ludwig „Lucky“ Ladstätter. Der 67-Jährige ist am Montag an einer Corona-Erkrankung gestorben. In den vergangenen Tagen wurde über einen Zusammenhang mit der „Freiheitstour“ Kickls spekuliert, der später selbst an Corona erkrankt war. Ladstätter hatte eine der Veranstaltungen am 5. November in St. Andrä besucht, Kickl selbst postete damals tags darauf auf Instagram ein Foto von sich und Ladstätter sowie FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz bei diesem Event.
Angesprochen auf diesen Termin meinte Kickl am Donnerstag, dass das Contact Tracing und der zeitliche Krankheitsverlauf Ladstätters beweisen würden, dass es hier keinen Zusammenhang gebe. Zudem gebe es auch eine offizielle Stellungnahme des Landes Kärnten, wo keine große Cluster-Bildung erwähnt werde.
Es sei letztklassig, dass aus diesem tragischen Fall politisches Kleingeld gewechselt werde, kritisierte er. Er selbst habe Kontakt zu den Hinterbliebenen des Musikers aufgenommen und man sei zum Schluss gekommen, dass es bei der Veranstaltung in Kärnten nicht zur Infektion gekommen sein könne.
Anzeige wegen Amtsmissbrauchs gegen SPÖ-Landesrätin
Eine Anzeige wegen Amtsmissbrauchs kündigte Kickl gegen die Kärntner Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) an, die dem FPÖ-Obmann die Schuld an einem Cluster im Zuge seiner Tour gegeben hatte. Diese könnte Recherchetätigkeiten ohne rechtliche Grundlage durchgeführt haben, vermutete Kickl. Bei der Veranstaltung habe man jedenfalls alle verordneten Vorsichtsmaßnahmen eingehalten. Die 3G-Regel sei auch streng kontrolliert worden.
Anlass der Pressekonferenz war die Präsentation eines Buchs, das der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Gerald Hauser und der Arzt Hannes Strasser gemeinsam verfasst haben. „Raus aus dem Corona-Chaos“ ist im Verlag Frank & Frei, der aus der Parteiakademie des Team Stronach hervorgegangen ist, erschienen und soll alternative „Auswege aus der Krise“ beleuchten. Hauser selbst wetterte gegen Aussagen, wonach die Impfung der einzige Schutz gegen Corona sei. Er selbst habe als Risikopatient diese erhalten und an massiven Nebenwirkungen gelitten. „Ein zweites Mal werde ich mich sicher nicht impfen lassen“, ließ Hauser wissen.
Arzt zitiert aus Studien zur Effektivität von Ivermectin
Auch Strasser stellte die offiziellen Aussagen der Regierung zur Impfung infrage. Er selbst impfe Menschen, die dies wollten, berichtete er. Allerdings würden seine Patienten immer mehr an der Wirkung zweifeln. Strasser stellte vor allem die Effektivität der Immunisierung infrage. Auch die von Kickl propagierte Verwendung des Entwurmungsmittels Ivermectin verteidigte er und verwies auf mehrere Studien zur Wirkung des Medikaments bei Covid-19.
Der FPÖ-Chef stellte an dieser Stelle klar, dass seine Partei gegen eine Impfpflicht sei, aber nicht gegen die Impfung. Diese bezeichnete der blaue Politiker als „erstes Standbein“. Auf das „zweite Standbein“, eine medikamentöse Behandlung dürfe aber nicht vergessen werden.
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