19 illegale Grenzgänger pferchte ein Rumäne in einen Kastenwagen. Doch in Nickelsdorf war Endstation. Polizisten kontrollierten das Fahrzeug und entdeckten die Migranten. Für den Fahrer klickten noch an Ort und Stelle die Handschellen. Seither saß er in Eisenstadt in Untersuchungshaft.
Nun hätte er sich vor einem Schöffensenat am Landesgericht verantworten sollen. Gemeinsam mit seinem Anwalt wollte er sich geständig verantworten, damit die Sache endlich erledigt ist. Doch daraus wurde nichts. Zwar führte eine Justizwachebeamtin den mutmaßlichen Kriminellen in Handschellen zum Gerichtssaal, doch dort wartete man vergeblich auf Zeugen und einen Schöffen, der nicht erschienen war.
„Habe ich noch nicht erlebt“
Schließlich meldeten sich die Zeugen, die aus Tirol anreisen sollten, via Handy bei Gericht: „Der Zug hat eine technische Panne, wir schaffen es nicht mehr.“ In einem letzten Versuch, die Verhandlung zumindest noch eröffnen zu können, bemühten sich die Richterinnen, einen Ersatzschöffen aufzutreiben. Doch auch das gelang nicht. Nach 45 Minuten des Wartens wurde der Angeklagte wieder in seine Zelle zurückgeführt - vertagt. „So etwas habe ich auch noch nie erlebt“, meinte die vorsitzende Richterin.
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