4 Grad kaltes Wasser

Wein und Sekt zum Reifen in Seen versenkt

Zum ersten Mal hat Fabian Sloboda aus Podersdorf am See seinen Wein 2017 im Neusiedler See in einer Boje mit dem klingenden Namen „Wellentänzer“ versenkt. Jetzt zieht Norbert Szigeti mit einer Palette seines Sektes nach. Die Flaschen sollen im Grünsee in Kärnten überwintern und in etwa sechs Monaten wieder gehoben werden.

Die Frage, die sich Norbert und Birgit Szigeti von der A-Nobis Sektkellerei in Zurndorf stellen, ist: Wie entwickelt sich Sekt, wenn er ein halbes Jahr in eiskaltem Wasser liegt?

Der See friert im Normalfall mit einer etwa 40 Zentimeter dicken Eisschicht zu. Darunter hat das Wasser vier Grad.

Norbert Szigeti, A-Nobis

Um das herauszufinden, haben sie mit den Familien Leeb und Klein vom Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe ihr Projekt gestartet. Dabei wurden 486 Flaschen Hochschober-Julia-Sekt im Grünsee auf 2000 Meter Höhe versenkt.

Die Kälte macht den Champagner-Flaschen nichts aus. Sie könne bis zu minus fünf Grad aushalten. Wieder gehoben werden soll die Palette im Frühjahr. Dann wird mit Sekt derselben Charge, die in der A-Nobis-Sektkellerei gereift ist, verglichen.

Wellentänzer seit 2017
Fabian Sloboda schickt seit 2017 750 Liter seines Grauburgunders in den Neusiedler See „baden“. Waren es anfangs 144 Tage, die sich der Tropfen im See bewegte, sind es mittlerweile nur mehr rund 77. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass kürzer eindeutig besser ist“, so Sloboda.