Eventzone statt Bäume

Augarten: „Hände weg von dieser Allee!“

Wien
02.09.2021 17:01

Im Augarten im 2. Bezirk könnten bis zu 100 Bäume gefällt werden. Warum? Um Platz für eine Veranstaltungszone zu schaffen. Die „Krone“ hat sich dazu bei den Wienern umgehört. Deren Meinung ist klar: Kein einziger Baum darf gefällt werden. Und auch die Bundesgärten beschwichtigen: „Noch wird alles geprüft.“

Der Sechseckplatz mit seiner prächtigen Allee, welcher sich gleich beim Flakturm befindet, könnte zu einer Veranstaltungszone umgewandelt werden. Die Grünen befürchten, dass dafür insgesamt nicht nur bis zu 100 stattliche Bäume gefällt, sondern auch permanente Leitungen auf den sogenannten Schüsselwiesen errichtet würden. Planungen seien vom Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium beauftragt worden.

(Bild: Jöchl Martin)

„So wie die Kaiserwiese wird auch der Augarten schleichend privatisiert. Das können wir nicht hinnehmen“, erklärt der Leopoldstädter Bezirks-Vize Bernhard Seitz (Grüne).

Und auch die Wiener sind entsetzt. Bei einer „Krone“-Umfrage im Augarten wurde die Meinung der Hauptstädter deutlich: In Wien gibt es mehr als genug Beton. Man darf nicht auch noch die letzten Grünflächen zerstören.

(Bild: Jöchl Martin)
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Das ist ein wunderschöner Naherholungsraum. Alleine die Idee, hier Bäume zu fällen, ist idiotisch. Eine Frechheit! Ich glaube, es gibt mehr als genügend betonierte Fläche für Events. Für so was darf man doch keinen Grünraum zerstören.

Franz Winter, Pensionist (79)

(Bild: Jöchl Martin)
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Ich bin schon in Pension und Anrainerin. Ich komme sehr oft in den Augarten, vor allem im Sommer. Durch das Grün und die Bäume ist es hier nämlich viel kühler. Die Bäume dürfen deshalb auf gar keinen Fall gefällt werden.

Maria Kaiser, Pensionistin (88)

(Bild: Jöchl Martin)
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Ich wohne gleich in der Nähe und gehe oft im Augarten spazieren. Hier will man mindestens 60 Bäume fällen? Das sehe ich überhaupt nicht positiv. Die Bäume sind vor allem im Sommer und der Hitze für den Schatten wichtig.

Sebastian Schmidt, Jurist (39)

(Bild: Jöchl Martin)
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Ich wohne in Floridsdorf, komme aber extra hierher, um mit meiner Hündin Gassi zu gehen. Es ist so eine nette Gegend, und es sind hier sehr nette Leute. Wenn man die Natur hier jetzt zerstören würde, wäre das ein richtiger Skandal.

Hildegard Lehner, Pensionistin (73)

(Bild: Jöchl Martin)

Vonseiten der Bundesgärten wird beschwichtigt: „Die Diskussion ist verfrüht“, meint Direktorin Katrin Völk. Momentan würden Revitalisierungsmaßnahmen im Augarten geprüft. Dazu zählen auch die Öffnung des Kammergartens beim Sängerknabenparterre und die Sanierung der Schüsselwiese. „Wir brauchen zuerst ein Gesamtkonzept und werden dabei die Anrainer einbinden“, so Völk.

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