Ex-Manager verrät:

Michael Schumacher: Karriere basierte auf Not-Lüge

Formel 1
23.08.2021 17:26

Alles begann in einer kargen Unterkunft mit zwei schmalen Einzelbetten in der belgischen Provinz. Für 32 Euro ließ sich in der Auberge Francopole bis zuletzt ein Zimmer mieten, um selbst zu erleben, wie das für Michael Schumacher vor genau 30 Jahren wohl gewesen sein muss.  Vier Nächte verbrachte der spätere Formel-1-Rekordweltmeister und Held einer ganzen Generation in dieser Jugendherberge, bevor er am 25. August 1991 in Spa-Francorchamps seinen ersten Grand Prix fuhr. Und das auch nur nach einer Not-Lüge seines Managers …

Schumachers Manager Willi Weber erzählte Teamchef Eddie Jordan zwar, dass der damals 22-Jährige den legendären Kurs in den Ardennen bestens kenne. Doch das stimmte gar nicht. „Aus diesem Grund schnappte ich mir ein Fahrrad, um dort ein paar Runden zu fahren und ich erkannte gleich, welch fantastische Strecke dies ist“, sagte Schumacher später einmal.

Ganz oben im VIDEO sehen Sie die allerletzte Runde, die Michael Schumacher in seiner Karriere in einem Ferrari gefahren ist!

Nur mit diesem Trick und viel Überzeugungsarbeit durch Weber, der sich nach Problemen mit einer Hotelbuchung das triste Zimmer Nummer 4 im Hostel mit seinem Schützling teilte, bekam Schumacher das Cockpit von Bertrand Gachot. Der Franzose musste wegen einer Attacke mit Reizgas auf einen Taxifahrer in London kurzfristig ins Gefängnis. „Schumacher, wer?“, soll der charismatische Jordan gefragt haben, als Weber den Deutschen als Ersatzmann vorschlug.

Doch Schumacher konnte mit seiner Fahrweise bei einem Test in Silverstone überzeugen und durfte in Spa hinter das Lenkrad des Jordan 191. „Ich habe meine Chance bekommen - und die habe ich genutzt“, sagte Schumacher. „Ich habe von der Formel 1 geträumt, aber ich habe mir nie vorstellen können, dass es wirklich klappen sollte.“ Im Qualifying raste er sensationell auf Rang 7 und es wurde gemutmaßt, dass er gleich sein erstes Rennen gewonnen hätte, wenn ihn nicht ein Schaden an der Kupplung noch auf dem ersten Kilometer ausgebremst hätte.

Und so gewann er erst ein Jahr später. Natürlich in Spa, auf der Strecke, auf der er wie kein anderer sein Können zeigte. „Michael war die eindrucksvollste Person, die je ein Debüt in einem meiner Autos gegeben hat. Es stellte sich eine Frage: Entweder war die Stoppuhr defekt oder dieser Junge war verdammt gut“, sagte Jordan über Schumachers Anfänge. Schumacher blieb nur ein Rennen bei ihm und wechselte dann zu Benetton.

Sechs seiner insgesamt 91 Karriere-Siege feierte Schumacher in Belgien. Der siebenmalige Weltmeister liebte den hügeligen Kurs mit der legendären Bergauf-Mutkurve Eau Rouge, eigentlich überhaupt nichts für Anfänger. Am kommenden Wochenende dürfen sich dort auch die F1-Piloten der aktuellen Generation versuchen - darunter Schumachers Sohn Mick. Dieser ist wie sein Vater beim Debüt in Belgien 22 Jahre alt ...

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(Bild: KMM)



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