Ob man sich impfen lässt oder nicht, ist keineswegs nur eine Frage der persönlichen Überzeugung. Weit wichtiger sind die jeweiligen Lebensumstände und die Abwägung: „Was bringt es mir, wenn ich mich impfen lasse?“ Das lässt sich u. a an den regionalen Unterschieden in Vorarlberg bezüglich der Impffreudigkeit ablesen.
In keiner Gemeinde Vorarlbergs ist die Impfbereitschaft so hoch wie in Warth, von 165 Impfberechtigten haben sich 164 immunisieren lassen. Doch warum ist das so? Die Antwort ist im Grunde ganz einfach: So gut wie alle Einwohner der Gemeinde sind in irgendeiner Form vom Tourismus abhängig. Die Pandemie bedroht die Existenz der Bevölkerung, dementsprechend stark ausgeprägt ist der Wunsch nach Normalität, die Dringlichkeit sich impfen zu lassen ist folglich sehr hoch, der Druck ebenfalls. Was für Warth gilt, gilt auch für alle anderen großen Tourismusorte Vorarlbergs, welche allesamt eine überdurchschnittlich hohe Impfquote aufweisen.
Ähnlich verhält es sich bei den unterschiedlichen Berufsgruppen. Es gilt die Faustregel: Je größer das Risiko, selbst infiziert zu werden bzw. als Überträger andere zu gefährden, desto höher die Impfbereitschaft - eine Immunisierung ist für eine Krankenschwester schlicht dringlicher als für einen Landwirt. Das erklärt letztlich auch, warum die Impfquote im dichtbesiedelten, urbanen Rheintal signifikant höher ist als in ländlichen, nicht touristischen Gemeinden.
Fazit: Es mag nicht wenige Menschen geben, für die eine Impfung eine Glaubensfrage ist, für noch mehr ist der Piks aber eine Frage der Dringlichkeit und des Nutzens.
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