In 180 Tagen wieder

IOC-Chef Bach erklärt Olympia in Tokio für beendet

Olympia
08.08.2021 15:57

Mit einer fröhlichen Feier und einer gelungenen Mischung aus modernen Elementen und Traditionellem sind am Sonntag die bisher wohl ungewöhnlichsten Olympischen Spiele zu Ende gegangen. In einem wie schon bei der Eröffnungsfeier und allen Wettkämpfen nahezu leeren Nationalstadion von Tokio sprach IOC-Präsident Thomas Bach um 22.03 Uhr Ortszeit von den „Olympischen Spielen der Hoffnung, der Solidarität und des Friedens“. Vier Minuten später erklärte der Deutsche die XXXII. Olympischen Spiele mit der offiziellen Schlussformel für beendet. Wenig später erlosch auch das olympische Feuer.

Der finale Akt dieser Spiele bot schöne und typische Elemente der traditionellen Kultur Japans und einen letzten kurzen Einblick in die faszinierende Kultur des Landes - von der Olympia-Teilnehmer wegen der Coronavirus-Pandemie kaum etwas zu sehen bekommen hatten. Dennoch hätten die Aktiven „die Magie dieser Olympischen Spiele geschaffen“, wie es Bach in seiner Rede formulierte und betonte: „Ihr habt uns inspiriert mit der einigenden Kraft des Sports.“ Nachher gab es Feuerwerk, im Video von der Nachrichtenagentur „AFP“ hier zu sehen:

Die geplante spektakuläre Präsentation des kommenden Gastgebers Paris fiel anders aus als geplant. Eigentlich wollten die Organisatoren für 2024 eine gigantische Flagge fast in der Größe eines Fußballfeldes mit den Maßen von 90 mal 60 Metern am Eiffelturm hissen. Doch wegen zu starken Windes in Paris fiel dieser Part der Zeremonie weg - und wurde durch Aufnahmen von einer Probe von Anfang Juni ersetzt. „Au revoir à Paris“, sagte Bach am Ende seiner Rede.

In Tokio waren wegen der Coronavirus-Pandemie keine Zuschauer in den Sportstätten zugelassen. Die Athletinnen und Athleten mussten spätestens 48 Stunden nach ihrem letzten Wettkampf abreisen, nicht zuletzt deshalb waren die Abordnungen der Nationen noch etwas kleiner als sonst. Österreichs kleine Schar wurde vom Fahnenträger Andreas Müller angeführt. Vor den Augen von IOC-Chef Bach und Japans Kronprinz Akishino, der statt seines älteren Bruders, Kaiser Naruhito, der Feier beiwohnte.

Bekannte japanische Lieder wie „Ue o Muite Arukou“ (etwa: „Lass uns nach oben schauen, wenn wir gehen“) von Kyuu Sakamoto aus dem Jahr 1961 sorgten für eine bewegende Atmosphäre vor der Siegerehrung für die Medaillengewinnerinnen und -gewinner der beiden Marathon-Wettbwerbe, die in der Früh in Sapporo ausgetragen wurden.

Kleiner Protest
Wie auch schon bei der Eröffnungsfeier wurde die Zeremonie von einem kleinen, friedlichen Protest begleitet. Rund um das Nationalstadion hatten sich etwa 50 Aktivistinnen und Aktivisten versammelt. „No Olympics“ war auf einem Plakat zu lesen. Dass Olympia mit Teilnehmern aus aller Welt trotz stark steigender Fallzahlen während der Pandemie in der Millionenstadt Tokio stattfinden durfte, wurde in Japan teilweise sehr kritisch gesehen. Am Sonntag wurden 4.066 Neuinfektionen in Tokio vermeldet und damit am fünften Tag in Folge mehr als 4.000. Am Tag der Eröffnungsfeier waren es 1.359 gewesen.

Atmosphärisch wirkte der Schlussakt dennoch ausgelassener und positiver als die Ouvertüre vor gut zwei Wochen, die eher unspektakulär und ohne Flair bei den meisten Betrachtern angekommen war. Als die französische Nationalhymne Marseillaise erklang und Bilder von den Dächern über Paris, den malerischen Wettkampfstätten am Eiffelturm oder am Schloss Versailles eingespielt wurden, war Tokio schon (fast) Geschichte und die Metropole an der Seine die olympische Sommer-Zukunft.

Doch schon im kommenden Februar, exakt in 180 Tagen, stehen bereits die Olympischen Winterspiele in Peking auf dem Programm. Auch in Peking werden vom 4. bis zum 20. Februar zumindest die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie wohl noch zu spüren sein.

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