Wurde er erwischt?

„Inside JA Josefstadt“ von Twitter verschwunden

(Bild: twitter.com/JJosefstadt, Peter Tomschi. Krone KREATIV)

Der Twitter-Account eines angeblichen Häftlings der Wiener Justizanstalt Josefstadt ist offline. Seit Mittwoch ist das Profil innerhalb des Kurznachrichtendiensts nicht mehr auffindbar. Ob der zwitschernde Insasse erwischt wurde oder schlichtweg die Lust am Twittern verloren hat, ist unklar. Aus dem Justizministerium hatte es zuletzt geheißen, man würde der Sache nachgehen. Denn prinzipiell herrscht hinter Gittern Handyverbot.

Unter dem Namen „Inside JA Josefstadt“ hatte der Mann, der laut eigener Aussage in U-Haft sitzt, hauptsächlich den Tagesablauf in dem Wiener Gefängnis geschildert: „Ich berichte, so wie es ist. Und alle, die meinen, mich darauf hinweisen zu müssen, ich sei in keinem Hotel: Danke für die Info. Ich finde es insgesamt angemessen hier, bedeutet nicht, dass man nicht doch etwas verbessern könnte im Strafvollzug. Dies kommt ja allen Beteiligten zugute.“

Tausende Follower in kurzer Zeit
Tausende Follower hatte der angebliche „Häfnbruder“ in kürzester Zeit angesammelt. Aus dem zuständigen Justizministerium hatte es geheißen der Account sei bekannt, die Authentizität sei aber nicht zweifelsfrei geklärt. Ein Zuwiderhandeln gegen das Handy-Verbot stelle jedenfalls eine Ordnungswidrigkeit dar, die dafür vorgesehenen Strafen reichen vom Verweis über Beschränkungen oder Entziehung von Vergünstigungen sowie weiterer Rechte bis hin zu Geldbußen oder Zellenarrest. „Die konkrete Strafe hängt jeweils vom Grad des Verschuldens und der Schwere bzw. Intensität der begangenen Ordnungswidrigkeit ab“, präzisierte Ressortmediensprecherin Christina Ratz am Dienstag.

Seit Mittwoch ist der Account jedenfalls vom Netz verschwunden. Ob es sich tatsächlich um einen Häftling handelte, ist nicht bekannt. Im Ministerium äußerte man den Verdacht, dass es sich um einen ehemaligen Insassen handeln könnte, der nun „von draußen“ seine Erlebnisse schildert. Im Netz hatte man auch spekuliert, dass es sich um einen Justizwachebeamten handeln könnte.