Bis zuletzt wurde versucht, die Stadt doch noch umzustimmen. Vergeblich. Begründet wird die neuerliche Verhängung der Maskenpflicht in den Kinosälen mit der stark ansteckenden Delta-Variante. „Gerade bei mehrstündigen Veranstaltungen in Innenbereichen ist daher Vorsicht geboten“, heißt es aus dem Büro von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).
Bei den Kinobetreibern löst das nur Kopfschütteln aus. Immerhin wurde die 3-G-Regel in den vergangenen Wochen streng kontrolliert, zugleich auch die Kapazität weiterhin freiwillig beschränkt. „Es ist sicher nicht gefährlicher als in Lokalen oder der Nachtgastronomie“, meint Dörfler. Außerdem würden die Leute in den Kinos weder tanzen noch singen. Neben der 3-G-Regel müsse nun auch wieder das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes kontrolliert werden. Einzig beim Essen von Snacks, wie Popcorn oder Nachos, oder beim Trinken darf die Maske kurz abgenommen werden. „Wenn das auch noch fällt, können wir gleich wieder zusperren“, meint der Branchensprecher.
Es ist nicht einzusehen, warum man in Lokalen oder den Diskotheken über mehrere Stunden keine Maske braucht, aber in einem Kino schon. Für die gesamte Kulturbranche ist das ein schwerer Schlag.
Christian Dörfler, Branchensprecher der Wiener Kinos
Testpflicht verringert ebenfalls die Besucher
Wenig begeistert sind die Kinobetreiber auch von der Testpflicht, die in Wien bereits für Kinder ab sechs Jahren gilt. Viele Familien würden deshalb in das Umland ausweichen. „Ein Kino musste am vergangenen Wochenende aus diesem Grund 170 Personen wegschicken“, berichtet Dörfler.
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