Nach Videoanalyse

Wolfssichtung löste eine Experten-Diskussion aus

Oberösterreich
21.07.2021 06:00

Die Begegnung des Autolenkers Michael Pühringer mit einem wolfsähnlichen Tier in Herzogsdorf hat am Dienstag Diskussionen ausgelöst. Während der 28-Jährige bestätigt bekommen hatte, dass er einen Wolf gefilmt habe, tippen andere Experten auf einen Hund.

„Ich kann das zwar nicht zu 100 Prozent bestätigen, doch bei dem Vierbeiner am Video handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Hund“, glaubt Christopher Böck, Wildbiologe des Landesjagdverbandes. Dafür gebe es aus seiner Sicht mehrere Indizien. „Der Schwanz ist länger, als das ansonsten bei Wölfen der Fall ist und die Physiognomie des Kopfes erscheint sehr hundeähnlich. Weiters deutet auch die Gangart des Tieres für mich nicht auf einen Wolf hin“, so Böck.

Keine Wolfsrisse
Ähnlich sehen das die Experten der Fachabteilung Wolfsmanagement des Landes Oberösterreich. „Unsere Spezialisten haben sich den Film genau angesehen und sind zu dem Schluss gelangt, dass das ein Hund ist“, sagt Manuela Kopecky. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei etwa 90 Prozent. „Ein Restrisiko bleibt natürlich weiter bestehen.“ Laut Kopecky deute aber auch der Fakt, dass in der Gegend von Herzogsdorf bisher keine Wolfsrisse bekannt wurden, in diese Richtung.

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Ein Wolf ist bei uns nichts Alltägliches. Es ist daher auch nicht ganz leicht, ihn eindeutig zu identifizieren. Die Verwechslungsgefahr mit einem Hund ist groß.

Wildbiologe Christopher Böck

Großes Tier mit langen Beinen
Für den Augenzeugen Markus Pühringer (28) sah der Sonntagmittag in der Ortschaft Eidendorf (Herzogsdorf) von ihm per Handy gefilmte Vierbeiner nicht nach einem Hund aus. „Dieses große Tier hatte viel zu lange Beine.“ Auch wurde ihm von einem befreundeten Jäger und der Polizei später extra bestätigt, dass es sich um einen Wolf handeln würde. Wildbiologe Böck verweist allerdings darauf, dass Jäger im Rahmen ihrer Ausbildung nicht genau lernen würden, worauf man achten muss, um einen Wolf eindeutig identifizieren zu können. „Die Verwechslungsgefahr ist groß, hier braucht es schon speziell geschulte Augen, die darüberschauen.“

Hund riss sechs Schafe
Eindeutig geklärt sind nun aber die sechs Schafsrisse von Ende Mai in Engerwitzdorf: Analysen haben bestätigt, dass es ein Hund war.

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