Schönste Wanderrouten

Eine große Naturvielfalt am Weg zum Gipfel

Vorarlberg
09.07.2021 19:55

Vorbei an Hochmooren geht es im Ski- und Wandergebiet des Sonnenkopfs bis zum Gipfelkreuz des Muttjöchle. Von dort bietet sich dem Wanderer ein durchaus imposantes Bergpanorama.

Ein einfacher Gipfelsieg mit herrlicher Aussicht lässt sich bei einem Ausflug im Ski- und Wandergebiet Sonnenkopf im Klostertal erringen. In Klösterle besteigt der Wanderer die Gondelbahn und startet dann von der Bergstation die Tour zum Muttjöchle.

Der Pfad führt zunächst über flache Alpböden, dabei werden immer wieder kleine Hochmoore passiert. Die glatten, dunklen Tümpel geben an schönen Tagen ein exaktes Spiegelbild ihrer Umgebung wieder. Auf diesen feuchten Flecken gedeihen zahlreiche Wollgräser, deren Blütenhüllfäden in ihrem fruchtenden Stadium den charakteristischen Wattebausch-ähnlichen Wollschopf bilden. Typische Pflanzen sind neben Wollgräsern unter anderem auch die verschiedenen Torfmoose. Moore sind mineralsalzarme, saure und nasse Lebensräume, was eine hohe Spezialisierung der sie besiedelnden Flora und Fauna voraussetzt. Jetzt im Sommer fallen die zahlreichen Libellen im Hochmoor auf, die im geschickten Flug über das Feuchtgebiet schwirren. Einige Arten sind in allen Lebensphasen an die ökologischen Bedingungen der Moore gebunden, andere verbringen dort nur ihre Jugendzeit.

Gefährdeter Bewohner
Nach einer regnerischen Nacht ist in den Morgenstunden mit etwas Glück noch ein anderer Bergbewohner anzutreffen: der schwarz glänzende Alpensalamander. Dabei handelt es sich um einen landlebenden Vertreter aus der Familie der Schwanzlurche. Als besondere Anpassung an seinen Lebensraum pflanzt sich der Alpensalamander als eine der wenigen Amphibienarten lebendgebährend fort. In der Regel bringt das Weibchen ein bis zwei voll entwickelte, lungenatmende, rund vier Zentimeter große Jungtiere zur Welt. Von allen Wirbeltieren hat der Alpensalamander mit zwei oder bis zu fünf Jahren (je nach klimatischen Bedingungen) die wohl längste Tragezeit.

Die überwiegend nachtaktiven Tiere ernähren sich von tierischer Beute wie beispielsweise Insekten, Spinnen, Regenwürmern oder Schnecken. Die erwachsenen Salamander haben kaum natürliche Fressfeinde, da sie sich durch ihre giftigen Hautsekrete schützen. Sie sind aber zunehmend durch Umwelteingriffe und die Zerstörung ihres Lebensraums bedroht. In Vorarlberg gilt rund ein Drittel der heimischen Arten als stark gefährdet, weshalb sie - ebenso wie die Libellen - per Verordnung geschützt sind. In den Hochmooren am Sonnenkopf hat dieser Alpenbewohner einen idealen Rückzugsraum. Nur selten kreuzt er die Wege von Bergsportlern.

Ein imposantes Bergpanorama
Die Tour zum Muttjöchle beeindruckt aber nicht nur durch Naturschätze, sondern auch durch die herrliche Aussicht. Unterwegs zu sehen sind unter anderem die Wasserstubenalpe oder der markante Berggipfel der Ameisenspitze. Die Strecke führt in einem ständigen Auf und Ab bis zum Gipfelkreuz auf 2074 Metern Höhe.

Von dort bietet sich dem Wanderer ein imposantes Bergpanorama mit Blick auf die Rätikon-, Verwall- und Silvrettagebirgsgruppe sowie die Lechtaler Alpen. Mitunter können auch Steinadler beobachtet werden. Als „König der Lüfte“ gleiten sie, die Thermik ausnutzend, scheinbar mühelos über die Landschaft. Mit feinsten Bewegungen der Schwingen und kleinsten Korrekturen bleiben die großen Vögel auf Kurs oder ändern ihn. Doch der Adler wird nicht als Meister in der Kunst des Thermikflugs geboren.

Dies müssen die Jungvögel erst lernen, wenn sie den Horst verlassen. Die Art war früher in Europa weit verbreitet, wurde jedoch systematisch verfolgt und so mancherorts an den Rand der Ausrottung gebracht. Mittlerweile gibt es entsprechende Schutzprogramme. Umso schöner ist es daher, die majestätischen Tiere während einer Pause auf dem Gipfel beobachten zu können.

Mit zahlreichen schönen Eindrücken geht es danach entweder auf demselben Weg retour zur Sonnenkopfbahn oder aber man steigt Richtung Scheidboden ab und folgt dem Wanderpfad durch den Bergwald bis zum Kristberg (Silbertal). Von dort kann man mit der Kristbergbahn ins Tal fahren und von dort den Landbus nehmen.

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