Das Polyethylen-Sackerl muss nach dem Verbot in Italien viel aushalten. "Wir haben einen Antrag für ein bundesweites Plastiksack-Verbot gestellt", befeuert FPK-Umweltsprecher Roland Zellot die Debatte. Ein Dringlichkeitsantrag der SPÖ wurde aber abgeschmettert.
Und die Alternativen zum Plastiksackerl? Zellot: "Papier oder andere Materialien – darüber wird beraten." Wie auch bei der SPÖ, die gemeinsam mit Abfallwirtschaftsverbänden nach Lösungen suchen möchte. Die Grünen sind prinzipiell für ein Verbot. Bio-Sackerln aus Maisstärke, wie sie in Italien das Plastik ersetzen sollen, seien jedoch problematisch: "Sie würden aus Nahrungsmitteln hergestellt werden, die dann woanders fehlen."
Industrie wenig begeistert
Wenig verwunderlich ist, dass die Kärntner Kunststoffindustrie gegen das Verbot auftritt. "Zwei Drittel der Plastiksäcke, die in Österreich produziert werden, kommen aus Kärnten", weiß Hans Offner, Geschäftsführer von "Swatek" in Wolfsberg. Der Betrieb produziert mehrere Millionen Plastiktragetaschen pro Jahr.
Offner: "Ich verstehe die Diskussion – in Österreich wird sie aber dilettantisch geführt." Anders als in Italien wird der Kunststoff bei uns fast zur Gänze recycelt oder als Energieträger verbrannt. "In Kärnten landet seit 2004 kein Plastiksackerl mehr auf der Deponie", wird in der Umweltabteilung bestätigt. Während die Polyethylen-Taschen in anderen Ländern im Meer entsorgt werden, sei die Verwertung bei uns vorbildlich, erklärt ein Experte der Landesregierung: "Wichtig ist es, Müll und Verpackungen generell zu reduzieren."
von Thomas Leitner, "Kärntner Krone"
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