Vorsicht im Sommer!

Hitze kann Ergebnisse von Schnelltests verfälschen

Wissenschaft
01.06.2021 15:10

Da nicht alle Impfwilligen bis Juni ihren ersten Stich gegen das Coronavirus bekommen werden, werden Tests gegen den Erreger für viele Österreicher weiterhin Bestandteil ihres Alltags sein. Doch ein Experte warnt, dass gerade die „Wohnzimmertests“ in den heißen Monaten problematisch sein könnten. Hohe Temperaturen können die Aussagekraft der Ergebnisse beeinträchtigen.

„Es darf nicht zu heiß werden. Selbsttests sollten nicht direkt am Fenster in der Sonne liegen oder im Sommer in der Hosentasche mit herumgetragen werden“, warnte Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Berliner Universitätsklinik Charité gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Doch auch der Kühlschrank ist für die Lagerung der Tests nicht ideal: Der Temperaturunterschied zur Anwendung in der warmen Stube kann das Ergebnis ebenfalls verfälschen.

Auch kurzzeitige falsche Temperaturen können Ergebnis verfälschen
Die Hersteller empfehlen eine Lagerung bei zwischen fünf und 30 Grad, die Anwendung soll bei Zimmertemperatur erfolgen, so der Experte. Wie Forscher im „Journal of Clinical Virology“ berichteten, können auch kurzzeitig niedrigere oder höhere Temperaturen ausreichen, damit der Test ein falsches Ergebnis liefert. Der Grund dafür könne laut Drexler Kondensation sein.

(Bild: Wolfgang Spitzbart .)

„Negatives Ergebnis ist kein Freifahrtschein"
„Die Ergebnisse unserer Studie bedeuten nicht, dass man gar keine Schnelltests benutzen sollte“, so der Experte der Charité. „Die Menschen sollten sich aber bewusst sein, dass es sich lediglich um eine Maßnahme zum Verringern des Risikos handelt. Ein negatives Ergebnis ist kein Freifahrtschein.“

Drexler empfiehlt daher, positive Ergebnisse immer in einem Labor zu überprüfen. Schließlich könne schon etwas in der Lieferkette schiefgelaufen sein - wenn beispielsweise ein Lastwagen länger im Stau in der Sonne stehen musste. Schnelltest-Ergebnisse seien zudem auch immer nur eine Momentaufnahme: „Man kann morgens negativ sein und abends infektiös.“

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