Seilbahn-Katastrophe

Bub (5) überlebte „in den Armen seines Vaters“

Ausland
24.05.2021 22:29

14 Menschenleben forderte das Seilbahnunglück in Italien am Sonntag. Einzige ein fünfjähriger Bub aus Israel überlebte - in den Armen seines Vaters. „Die Umarmung des Vaters hat das Kind wohl gerettet“, so die Ärzte, die sich am Montagabend vorsichtig optimistisch zeigten. Die komplette Familie des Buben starb bei dem Unglück. Ein weiterer Bub, der von den Rettungskräften aus den Trümmern geborgen wurde, starb auf dem Weg ins Krankenhaus.

Der kleine Eitan Moshe Biran wurde von den Rettungskräften aus den Armen seines Vaters geborgen, die Eltern Amit Biran (30) und Tal Peleg (27) waren 2018 für das Medizinstudium des Vaters von Israel nach Pavia gezogen, wo auch ihr jüngster Sohn Tom geboren wurde. Sie wurden ebenso in den Tod gerissen wie die beiden Großeltern, Itshak Cohen (82) und Barbara Cohen Konisky (70), die gerade zu Besuch waren.

Weiteres Kind starb auf dem Weg ins Krankenhaus
Ein weiterer Bub, der mittlerweile als Mattia Zorloni identifiziert wurde, war bein Eintreffen der Rettungsmannschaft noch am Leben, berichtete die „Jerusalem Post“ - er erlag allerdings während des Hubschrauberfluges ins Krankenhaus seinen Verletzungen. Auch seine Eltern überlebten das Unglück nicht.

Mit einem Trauertag gedachte die Kleinstadt Stresa am Lago Maggiore der 14 Todesopfer des Seilbahnunglücks. Die Geschäfte schlossen am Montag um 12 Uhr zu Ehren der Verunglückten. Die Glocken schlugen eine Minute lang für jedes der 14 Opfer. Die Fahnen in der Stadt wurden auf halbmast gesetzt.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Verkehrsminister Enrico Giovannini traf am Montag die Bürgermeisterin von Stresa, Marcella Severino, sowie die Rettungsmannschaften, die die Leichen geborgen hatten. Die Ermittlungen zur Ursache laufen auf Hochtouren. Neben dem Kabelriss muss die Staatsanwaltschaft der piemontesischen Stadt Verbania, die mit den Ermittlungen beauftragt wurde, auch prüfen, warum die Notbremse der abgestürzten Seilbahn-Kabine nicht funktioniert hat. „Diese entsprechen den Anforderungen der geltenden Gesetzgebung und basieren auf dem mit der Betreibergesellschaft Ferrovie del Mottarone abgeschlossenen Wartungsvertrag“, schrieb das für die Wartung zuständige Unternehmen Leitner in einer am Montag veröffentlichten Presseaussendung.

 Am 3. Mai wurde demnach die Wartung und die Kontrolle der hydraulischen Bremsanlagen der Fahrzeuge durchgeführt. Vom 29. März bis 1. April wurden alle mechanischen Sicherheitskomponenten der Seilbahn-Anlage geprüft. Diese waren für die im August 2021 fällige Fünfjahresrevision vorgesehen und wurden vorgezogen. Am 18. März war eine Funktionsprüfung des gesamten Antriebssystems durchgeführt worden.

„Ursache für diese Tragödie ermitteln“
„Die täglichen und wöchentlichen Kontrollen, welche die Betriebsvorschriften sowie die Bedienungs- und Wartungsanleitung vorsehen, liegen in der Verantwortung des Betreibers“, hieß es in der Presseaussendung. Das Unternehmen Leitner sei zutiefst erschüttert und drücke den Angehörigen der Opfer sein aufrichtiges Mitgefühl aus. „Gemeinsam mit den eigenen Technikern steht man zur vollsten Verfügung, um die Ursachen für diese schreckliche Tragödie zu ermitteln“, hieß es.

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