Die ersten zehn Etappen hat das Peloton beim Giro d‘Italia bereits hinter sich. 1549,6 Kilometer - bei teils unwirtlichsten Bedingungen - haben die Radprofis schon in den Beinen. In Front: Der 24-jährige Kolumbianer Egan Bernal vom INEOS-Team. Der Hohenemser Matthias Brändle rangiert als 138. der Gesamtwertung zwar bereits 1:32.13 Stunden hinter Bernal, ist mit seiner Leistung aber bislang absolut zufrieden.
Den Ruhetag am Dienstag verbrachte Matthias Brändle mit einem komplett ungewohnten Gefühl. „Bei meinen bisherigen vier Teilnahmen beim Giro war ich immer froh, wenn endlich der erste Ruhetag da war“, gesteht der 31-Jährige im Gespräch mit der „Krone“. „Heuer hätte ich direkt weiterfahren können, fühlte mich immer noch topfit. Vom Gefühl her ist das sicher der beste Giro meiner bisherigen Karriere.“
Und das, obwohl die Wetterbedingungen auf den ersten zehn Etappen oftmals alles andere als angenehm waren. Heftiger Regen bereitete den Fahrern immer wieder große Probleme. Für den Profi des Israel Start-Up Nation-Teams aber überhaupt kein Problem: „Ich bin super über die kleinen Berge gekommen und auch das Team funktioniert bislang ausgezeichnet.“
Ein „Wohlfühlen“, das sich auch in Brändles bisherigen Ergebnissen niederschlug. Auf der hügeligen Montagsetappe über 139 Kilometer von L‘Aquila nach Foligno leistete der ehemalige Stundenweltrekordler großartige Helferdienste für seinen Teamkollegen Davide Cimolai (It), der sich im Sprint nur Peter Sagan (Svk/BORA) und Fernando Gaviria (Col/Team UAE) geschlagen geben musste. „Auf so einer Etappe mit moderaten Bergen haben wir gesehen, dass wir viele Sprinter abschütteln und Davide in eine gute Position bringen können“, erklärt Matthias.
Ein Umstand, der die Chancen des Vorarlbergers in der letzten Giro-Woche auf der 15. oder 18. Etappe auf eigene Rechnung und um einen Etappensieg zu fahren, nicht unbedingt größer werden lässt. „Neben meiner Aufgabe in der Gesamtwertung für Dan Martin (Anm.: aktuell Gesamt-Achter) zu fahren, ist nun diese zweite Aufgabe dazugekommen“, weiß der Hohenemser.
Dennoch könnte sich für Vorarlbergs aktuell besten Radprofi noch eine andere Chance auftun: Beim Abschlusszeitfahren am 30. Mai sollte seine brandneue „FACTOR“-Zeitfahrmaschine erstmals einsatzbereit sein. „Die Chancen, dass alle Zulassungen durch den internationalen Radsportverband UCI erteilt sind, liegen bei 80 Prozent“, ist Brändle optimistisch. Nach seinem sensationellen neunten Rang beim Auftaktzeitfahren weiß er zudem, dass die Form passt. „Hätte ich da bereits das neue Material zur Verfügung gehabt, wäre ich wohl nur fünf Sekunden hinter Sieger Filippo Ganna auf Rang zwei gefahren“, erklärt der Emser.
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