Der Hybrid-Wolf ist aus Slowenien nach Italien gewandert. „Südlich der Karawanken hatte dort ein Hund mit einer Wölfin drei schwarze und zwei graue Mischlinge gezeugt“, weiß der italienische Wildbiologe Paolo Molinari. Laut EU sind alle Länder verpflichtet, solche Kreuzungen zu verhindern, um den Wolf genetisch rein zu halten. Slowenien hatte sofort reagiert und vier der fünf Hybrid-Wölfe der Natur entnommen. Doch ein Tier entkam und landete in Tarvis.
Italienisches Gesetz kennt keine Hybriden
Molinari konnte den Hybriden dort bereits beobachten: „Ein schönes Tier, das gut 45 Kilo schwer ist und sich auch wie ein Wolf verhält, aber genetisch keiner ist.“ Das italienische Gesetz kennt keine Hybriden. „Wir können das Tier daher nur einfangen, sterilisieren und wieder freilassen.“ Aktuell beraten die Behörden, wie man damit umgehen soll, denn das Hybrid-Problem werde größer.
Die Paarung ist voraussichtlich bereits erfolgt. Wir könnten jetzt ein Weibchen haben, das in den kommenden Wochen Hybrid-Welpen zur Welt bringen wird.
Wildbiologe Paolo Molinari
Keine Auswirkung auf Kärnten
Ob das Hybrid-Wolfsrudel Auswirkungen auf Kärnten haben wird, glaubt Molinari nicht: „Die Tiere sind hauptsächlich in den Julischen Alpen unterwegs. Aber die nächste Generation wird abwandern.“
Genetisch reine Wölfe
Aktuell haben die italienischen Wildbiologen fünf Wölfe zwischen dem slowenischen Kranjska Gora, dem italienischen Tarvis und dem Nassfeld in Kärnten genetisch nachgewiesen. „Im Bereich des Dreiländerecks könnte sich außerdem ein weiteres genetisch reines Wolfspaar gebildet haben“, sagt Molinari, der die Fährten des Paares bereits verfolgt hat.
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