Skandal in Italien: Die italienische Profi-Volleyballerin Lara Lugli von Pordenone Volley wurde von ihrem Klub angezeigt, weil sie in dem Moment, als sie den neuen Vertrag mit dem Verein unterschrieben hatte, nicht sagte, dass sie schwanger war. Auch der Lohn wurde ihr entzogen. Ihr Fall löste eine Solidaritätswelle in Italien aus.
Wie der britische „Guardian“ berichtet, fühlt sich Lugli so behandelt, als ob sie etwas Gesetzeswidriges getan hatte. Der Klub meint, die jetzt 41-jährige Lugli hätte sie bei der Unterzeichnung ihres neuen Vertrages nicht darüber informiert, dass sie ein Kind erwartete. Die Sportlerin wurde 2019 deswegen entlassen. Einen Monat später verlor sie ihr Kind. Das teilte sie mit ihrem Klub mit und bat den Verein, den ihr zustehenden Lohn von 2.500 Euro auszuzahlen. Des geschah aber nicht. Stattdessen zeigte der Klub die Frau an.
Sponsoren weg
Die Klubführung beschuldigt sie damit, dass sie sie nicht über ihren Kinderwunsch informierte, weil sie sich einen höheren Lohn erhoffte. Laut Pordenone Volley schnitt aufgrund dieser Geschichte auch die Mannschaft schlecht ab und man habe auch Sponsoren verloren.
Indes solidarisieren sich viele Kollegen mit der Sportlerin. Maria Elisabetta Alberti Casellati, die Präsidentin des italienischen Senats, sprach bezüglich der „Causa Lugli“ von „Gewalt gegen Frauen“. Außenminister Luigi Di Maio meinte, es sei nicht mehr tolerierbar, dass eine Frau gezwungen wird zwischen ihrem Kinderwunsch und der Karriere zu entscheiden.
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