„Krone“-Check in OÖ

Viele blaue Wähler, viele Virus-Fälle in Bezirken?

Mit seiner umstrittenen Corona-Einstellung sorgte der blaue Nationalratsklubchef Herbert Kickl in jüngster Vergangenheit für Aufsehen. Kritiker sagen Ortschaften mit starker FPÖ-Beteiligung besonders hohe Virus-Zahlen nach. Ist diese Behauptung haltbar? Die „Krone“ machte einen Fakten-Check für Oberösterreich.

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Das Virus hat gezeigt - es unterscheidet nicht zwischen Alter, Geschlecht oder Nationalität. Aber wie sieht’s da mit den parteipolitischen Präferenzen aus? Glaubt man kritischen Stimmen, dürften sich Covid-Fälle besonders in den blauen Hochburgen Oberösterreichs häufen. Wir haben uns die Zahlen der vergangenen Landtagswahl 2015 angesehen und mit der 7-Tages-Inzidenz verglichen. Fazit: Die Theorie der Kritiker trifft nur bedingt zu.

FPÖ-starke Regionen
Etwa auf Braunau, wo sich aktuell pro 100.000 Einwohner 305 Personen infizierten. Dort schaffte es die FPÖ bei der vergangenen Landtagswahl mit 37 Prozent an die Spitze. Eine hohe 7-Tages-Inzidenz weisen auch die FPÖ-starken Regionen Wels-Stadt (228), Ried (183) und Schärding (167) auf. Allerdings: Auf Platz zwei des unrühmlichen Corona-Rankings landet der Bezirk Perg (259) - und der wird bekanntlich von der ÖVP dominiert. Auch in Wels-Land, das derzeit auf einen Wert von 204 kommt, liegt die ÖVP - wenn auch knapp - vor der FPÖ.

Kein Engpass bei Testungen
Zumindest bei den Testkapazitäten gibt es in den „Problem-Bezirken“ keinen Engpass, wie der Krisenstab der „Krone“ versichert. Allein in Braunau werden aktuell 14.500 Tests pro Woche durchgeführt, in Perg sind es 8500 und in Wels-Stadt sogar 21.700. Das war aber nicht immer so - von 1. bis 7. März waren die Kapazitäten in Wels-Stadt etwa nur zu 60% ausgelastet.

Schärfere Regeln für Orte mit hohen Zahlen
Jene Bezirke, die das Virus nicht in den Griff bekommen und deren 7-Tages-Inzidenz einen Wert von 400 überschreitet, müssen laut Gesundheitsministerium mit verschärften Regeln ab Mittwoch rechnen. Am Dienstag wurden in OÖ 323 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. 146 Personen müssen derzeit im Spital wegen Corona behandelt werden.

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