„Muss ich loswerden“

Designerin Callisti an Regierung: „Sperrt auf!“

Wien
17.02.2021 16:04

Die Wiener Modedesignerin Martina Müller-Callisti, die auch einen Shop in der Innenstadt betreibt, appelliert an die Regierung, „endlich wieder so gut wie alles“ aufzusperren. Solange keine Restaurants, keine Bars, kein Theater etc. geöffnet hätten, so lange mache es auch für Modeschaffende wenig Sinn: Bei diesen Berechnungen habe „man wohl vergessen mit einzuplanen bzw. zu bedenken“, dass es „keine Gelegenheit gibt, diese Mode auch auszuführen“.

„Um ein schönes Kleid auszuführen, braucht man auch einen Anlass. Vom Homeoffice zum Supermarkt und zurück? Dafür reicht ein Jogginganzug. Danke“, schrieb die Unternehmerin am Mittwoch in einem langen Facebook-Posting. „Von Woche zu Woche wird von der Regierung alles neu erklärt, wieder umgeworfen; Versprechungen gemacht, Versprechungen gebrochen. Woran kann man sich noch halten? Welchen Aussagen darf man noch Glauben schenken?“, so die Designerin (siehe Video von einer ihrer Modeschauen oben).

„Lasst die Wirtschaft nicht in den Abgrund sinken"
Viele Branchen, die jetzt immer noch geschlossen haben, könnten mit gewissen Maßnahmen ebenfalls die Sicherheit gewährleisten. „Nach welchem Auswahlverfahren darf also bitte der eine öffnen, und muss der andere geschlossen halten?“, fragte sie. „Lasst die Gewerbetreibenden, die Künstler, die Selbstständigen, die Freischaffenden etc. ihren Beruf, ihr Business, ihre Leidenschaft ausüben. Lasst die Wirtschaft nicht so in den Abgrund sinken.“

Der Modehandel wird von der Corona-Krise besonders gebeutelt. Österreichweit sind die Umsätze im Bekleidungshandel im vergangenen Jahr um mehr als ein Fünftel eingebrochen. Mehrere Lockdowns, Homeoffice, geschlossene Restaurants sowie ausfallende Feiern und Bälle sorgen dafür, dass keine neuen Anzüge oder Kleider gebraucht werden. Mit Airfield, Colloseum, Dressmann, Haanl und Stefanel gab es zuletzt schon zahlreiche Pleiten in der Textilbranche. Seit der Wiedereröffnung am 8. Februar versuchen die Händler, die Ware mit Schleuderaktionen loszuwerden.

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