Mehr häusliche Gewalt

Betroffene: „Mein Mann macht mir die größte Angst“

Wien
17.02.2021 06:00

Ausgangsbeschränkungen, räumliche Enge und Perspektivlosigkeit - dieser Mix, ausgelöst durch Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie, wurde für Susanne H. zum Teufelskreis. Häusliche Gewalt war die Folge, sie flüchtete ins Frauenhaus. Nicht nur ihr erging es so. Die Zahlen steigen.

Das Haus Miriam der Caritas ist ein Übergangswohnheim für von Gewalt und Wohnungslosigkeit betroffene Frauen. 40 Plätze gibt es dort, einen davon belegt seit Jänner dieses Jahres Susanne H. „Mein Ex-Mann zeigte bald nach der Hochzeit sein wahres Gesicht“, erzählt sie im Gespräch mit der „Krone“. Das war im März 2020, kurz darauf begann der erste Lockdown. „Ihm hat das gefallen. So konnte er mich noch leichter einsperren.“

Durch den Wegfall der Sozialkontakte wurde die Wienerin immer mehr isoliert. „Mein Mann machte mir die meiste Angst“, schildert sie.

So wie H. geht es vielen Frauen. Allein der Frauennotruf verzeichnete einen Anstieg der Kontakte um 38 Prozent seit Beginn der Pandemie. Die von der Polizei ausgesprochenen Betretungsverbote stiegen von 2478 im Jahr 2019 auf 3399 im Jahr 2020.
Räumliche Enge, finanzielle Probleme und Stress entwickeln sich in vielen Familien zum Teufelskreis. Gewalt ist leider viel zu oft die Folge.

Susanne H. konnte dem entkommen, suchte sich Hilfe. Das empfiehlt sie auch anderen: „Habt Mut! Euch wird geholfen, auch in Corona-Zeiten.“ So wie eben im Haus Miriam, wo die Frauen auch gratis Mahlzeiten erhalten.

Dafür werden dringend Spenden an die Caritas, IBAN: AT16 3100 0004 0405 0050, Kennwort Haus Miriam, benötigt, bittet Haus-Leiterin Maja Markanovic-Riedl und betont: „Es gibt immer einen Platz für Frauen in Not.“

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