Demonstration in Graz

Hunderte protestierten gegen Abschiebungen

Steiermark
30.01.2021 17:43

Mindestens 650 Menschen gingen am Samstagnachmittag in Graz auf die Straße, um gegen die Abschiebung von mehreren Kindern aus Wien zu protestieren. Auch die Lokalpolitik war vertreten.

Um 16 startete der Demo-Zug am Grazer Griesplatz, über den Südtirolerplatz ging es weiter zum Hauptplatz. In der Murgasse zählte die Polizei 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, am Hauptplatz dürften noch einige mehr dazugekommen sein. Abstandsregeln und Maskenpflicht wurden befolgt, es gab keine Anzeigen oder Festnahmen.

„Solidarität muss Praxis werden“, skandierten die Demonstranten. „Rassismus hat viele Gesichter! Alle sind hässlich“, war auf einem großen Banner zu lesen. Viele trugen Kerzen für ein Lichtermeer.

Organisiert wurde die Demo von verschiedenen linken Organisationen, darunter die Sozialistische Jugend (SJ). „Wir wollen der Bundesregierung zeigen, dass es nicht okay ist, mitten in der Nacht gut integrierte, in Österreich geborene Kinder abzuschieben. Wir wollen ein Fremdenrecht, das human ist“, sagt der Vorsitzende Felix Schmid. 

Grüne: „Können in Koalition mehr bewirken“
Unter den Teilnehmern fanden sich auch Lokalpolitiker der SPÖ, KPÖ, Grünen und NEOS sowie die Katholische Aktion. „Der Zugang der Grünen zu dem Asyl-Thema ist klar. Wir haben immer für die Rechte aller Kinder gekämpft“, sagt die Grazer Stadträtin Judith Schwentner zur Kritik an ihrer Partei im Bund. „Asylpolitik ist ein laufendes Thema. Aber wir können in der Koalition mehr bewegen als in der Opposition“, so Landtagsabgeordnete Veronika Nitsche.

Farbangriff auf ÖVP sorgte für Kritik
Der Demo war ein Farb-Angriff von linksextremen Antifaschisten auf die Parteizentrale der steirischen Volkspartei vorangegangen, der für viel Kritik sorgte. Er richtete sich laut einem Bekennerschreiben auch gegen die Grünen.

Weniger Teilnehmer bei zwei weiteren Demos in Graz
Weniger Teilnehmer hatten am Samstag laut Polizei zwei weitere Demonstrationen in der steirischen Landeshauptstadt angezogen. Am Freiheitsplatz fand das zweite „Wochenende für Moria“ statt, bei dem es laut den Veranstaltern um „Solidarität mit den geflüchteten Menschen an den Grenzen Europas“ ging. Auch Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl setzte sich dort für die Rettung der Kinder in Flüchtlingslagern ein.

Und am frühen Nachmittag gab es am Hauptplatz die „Demonstration dafür, dass alles gut wird“, die sich gegen Coronaverharmlosung, Faschismus und Klimawandelleugnung richtete.

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