E.T. Compton Hütte

„Ich liebe die Stille der Kärntner Berge!“

Kärnten
17.01.2021 16:22

Mario Fischer ist der Hüttenwirt der beliebten E.T. Compton-Hütte unterhalb der mächtigen Nordwand des Reißkofels. Obwohl die Hütte im Winter geschlossen ist - nicht nur wegen Corona - verbringt Mario die kalte Jahreszeit mit Hund Rasputin ganz alleine in den Bergen.

Wir sind sehr froh, dass wir Mario haben, der im Sommer die Hütte bewirtschaftet. Sorgen mache ich mir aber, weil er den Winter ganz alleine da oben verbringt„, sagt Greifenburgs Bürgermeister Sepp Brandner und zeigt hinauf in Richtung Reißkofel, dem 2371 Meter hohen, schroffen Berg der Gailtaler Alpen. Da oben ist Mario.

Also, Tourenskier her, Felle aufgezogen und los geht´s.

Aufstiegsspuren sucht man vergeblich; mangels Abfahrtsmöglichkeiten ist das Gebiet alles andere als ein beliebtes Ziel für Skitourengeher. Und so ziehe ich meine Spur durch den einsamen Winterwald, um Mario in E.T. Compton-Hütte in 1585 Meter Höhe zu besuchen. Schnee liegt hier viel; so viel, dass selbst die Wildtiere die Flucht ins Tal ergriffen haben. Fährten findet man keine.

“Herzlich willkommen!„ Freudig werde ich von Mario Fischer bei der Hütte der Alpenvereins Sektion Austria empfangen. Fast fünf Meter Neuschnee sind seit Winterbeginn hier gefallen.

Mit der Schaufel und Schneefräse hat sich der 58-Jährige Wege rund um die Hütte geschaffen. “Jetzt habe ich das Problem, dass die Fräse die weiße Pracht nicht mehr über die mehr als zwei Meter hohe Schneewand schleudern kann„, erzählt mir Mario.

Drinnen in der Hütte, die im Sommer zahlreichen Wanderern Platz bietet, hat es sich Mario gemütlich gemacht, es ist warm und auch sein Hund Rasputin freut sich über den Besuch.

Die beiden Öfen in der Hütte brennen 24 Stunden am Tag, auch um das Wasser am Einfrieren zu hindern. Um die Wärme besser in der Hütte zu halten, hat Mario sogar den Stiegenaufgang ins Lager mit Matratzen abgedeckt und so isoliert.

Winterwunderland

“Lebe ich nicht in einem Winterwunderland?„, fragt der Wiener Neudorfer, der 2018 in die Kärntner Berge übersiedelt ist.

Doch was macht man hier im Winter, ganz alleine und abgeschieden von der Zivilisation?

“Wenn die Corona-Bestimmungen es erlauben, möchte ich heuer bereits Ende März/Anfang April die Hütte wieder aufsperren und jetzt habe ich die Zeit für die ganzen Vorbereitungen. Außerdem möchte ich mein Buch ,Hüttenwirt - Lebenstraum oder Albtraum’ fertigschreiben und mich meinen Hobbys wie der Brandmalerei widmen", antwortet Mario.

Langweilig wird dem 58-Jährigen jedenfalls nicht.

Alle paar Tage schauen vereinzelt auch Bergsteiger und Bergretter bei Mario vorbei, bringen ihm die Post oder andere Notwendigkeiten und schauen, ob es ihm gut geht. Zuletzt war Mario im November im Tal.

Kontakt zur Außenwelt hält der Hüttenwirt mittels seiner Social Media-Kanäle und seine Online-Freunde freuen sich täglich, wenn Mario sie an seinen Erlebnissen teilhaben lässt. Der Strom dafür wird mittels Aggregat produziert und ich freue mich schon darauf, Mario und Rasputin im Frühjahr wieder auf der Hütte zu besuchen.

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