Anschlag in Wien

DNA auf Terrorwaffen: „Ich habe sie nicht berührt“

Wien
09.01.2021 06:00

Spektakulärer Cobra-Zugriff auf offener Straße in Wien: Sieben Wochen nach dem blutigen Terror-Anschlag wurde (wie ausführlich berichtet) ein gebürtiger Afghane verhaftet. Seine DNA befand sich auf dem Pistolenmagazin und der Machete des Attentäters. Über seinen Anwalt Nikolaus Rast beteuert der Verdächtige (26): „Ich habe die Waffen nicht berührt. Ich wusste gar nichts von ihnen.“

„Ja, mein Mandant ist wegen krimineller Delikte vorbestraft. Und ja, seine DNA war auf den Waffen“, so Rast. Was aber laut dem Anwalt nicht beweist, dass der 26-Jährige diese in den Händen hielt. „Hätte man Fingerabdrücke gefunden, wäre das etwas ganz anderes. Aber die gibt es nicht, bzw. habe ich dazu keine Unterlagen erhalten. Ich hab das Gutachten angefordert.“ Dass genetische Spuren des gebürtigen Afghanen auf dem Pistolenmagazin sowie der Spitze und dem Griff der Machete zu finden waren, sei nicht außergewöhnlich.

„Drei Wochen lang die Wohnung überlassen“
„Kujtim F. ist im Oktober nach einem Streit mit der Freundin vorübergehend zu den Eltern gezogen und hat meinem Mandanten drei Wochen lang die Wohnung überlassen. Natürlich hat er seine DNA dort überall verstreut. Der Attentäter hätte nach dem Auszug meines Mandanten das Messer nur in ein Handtuch wickeln müssen, das mein Klient benutzt hatte.“

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Mein Mandant hat im Oktober mehr als drei Wochen in der Wohnung des Attentäters gelebt. Daher ist es problemlos möglich, dass es durch Haare oder Hautschuppen zu einer DNA-Übertragung gekommen ist.

Nikolaus Rast, Strafverteidiger

Gutachten in Auftrag gegeben
Auch findet der Anwalt spannend, dass man am 26. November bereits vom DNA-Treffer wusste, der Verdächtige aber erst am 18. Dezember verhaftet wurde. „Und das, obwohl die Observierung keine neuen Erkenntnisse brachte.“ Auch ein sogenanntes fotogrammetisches Gutachten gab Rast in Auftrag. „Der Verfassungsschutz legte ein Foto vor, das meinen Mandanten bei einem Islamisten-Treffen in Wien zeigen soll. Nur: Der Mann auf dem Bild ist wohl ein anderer.“

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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