"Sehr stylish"

900 Gäste bei Eröffnungsparty des neuen “Gerngross”

Wien
21.10.2010 08:22
Eine Modeschau mit Topmodels, ein Live-Konzert von Bunny Lake und exquisite Speisen: "Klotzen statt Kleckern" hat am Mittwochabend das Motto bei der Neu-Eröffnung des Wiener Einkaufszentrums "Gerngross" gelautet. Nach neunmonatiger Umbauphase präsentierte sich der Shoppingtempel in der Mariahilfer Straße offiziell im neuen Glanz.

Das wollten sich die VIPs der Stadt nicht entgehen lassen, unter den rund 900 geladenen Gästen waren der "Werbe-Inder" Ramesh Nair, Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SP) sowie Baumeister Richard Lugner samt "Katzi" Anastasia und Ex-Frau Christina.

Buntes Rahmenprogramm
Die Veranstalter ließen sich die "Gerngross"-Eröffnungsparty einiges kosten: Auf dem Laufsteg präsentierten Topmodel Melanie Scheriau und Lagerfeld-Muse Carmen Kreuzer sowie die Ex-Missen Patricia Kaiser, Tatjana Batinic und Tanja Duhovich aktuelle Modetrends. Danach traten die Electropopper Bunny Lake auf. Für das kulinarische Wohl wurde auch gesorgt: Die Gäste labten sich unter anderem an Rinderfilets mit Trüffel, tranken dazu Champagner oder rauchten Gratis-Zigarren.

Scheriau wurde extra für die Veranstaltung aus New York eingeflogen. Dort lebt die gebürtige Kärntnerin seit einigen Jahren. "Es ist immer wieder schön, nach Österreich zu kommen", freute sie sich über den kurzen Abstecher in die Heimat. Derzeit steckt sie mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, denn Ende November will sie ihren Lebensgefährten, den US-Geschäftsmann Seth Harris, in New York ehelichen. Das genaue Datum wollte sie nicht verraten.

Jedoch gab sie ein Detail preis: "Es wird eine 'klassische' Hochzeit, mit Brautstrauß-Werfen und Torte-Anschneiden." Die Flitterwochen hat das Paar aus Zeitgründen auf 2011 verschoben. Wohin es gehen soll, ist noch nicht fix: "Es ist noch nichts gebucht." Ihr zukünftiger Ehemann würde allerdings Hawaii präferieren, deutete die hübsche Blondine ein mögliches Ziel an. Scheriau wurde als Teenager bei einem Model-Bewerb entdeckt und warb unter anderem für das Austro-Modelabel Jones und IQ, eine Eigenmarke von Bipa.

Nina Eichinger moderierte
Moderiert wurde die Eröffnungsparty von der ehemaligen "Deutschland sucht den Superstar"-Jurorin Nina Eichinger. Ihre Autogramme waren bei den Gästen besonders gefragt. Derzeit habe sie keine Show im Fernsehen, erzählte sie. Vielmehr moderiere sie Events und nehme Schauspielunterricht. Unlängst wirkte sie auch in einem Hollywoodstreifen mit: "Ich hatte eine kleine, wirklich kleine Rolle in 'Die drei Musketiere'." Der Film mit Orlando Bloom in einer der Hauptrollen wurde in Deutschland gedreht.

"Stylish und mordern", kein "muffiger Geruch" mehr
Insgesamt zeigten sich die Promigäste vom "neuen Gerngross" begeistert: "Sehr stylish, sehr modern", lautete zum Beispiel Christina "Mausi" Lugners erster Eindruck. Der "Gerngross" von früher hätte "schon einen muffigen Geruch" gehabt. Ob sie jedoch so schnell den Weg in das Einkaufscenter finden wird, ist nicht gewiss: "Ich gehe nicht so gerne shoppen", gestand das "Mausi". Das Gegenteil ist bei Wiens Vizebürgermeisterin Brauner der Fall: "Ich liebe alles, was mit Einkaufen zu tun hat." Auf die Frage, ob sie derzeit im Verkaufsregal eher zu einem schwarzen oder grünen Kleidungsstück greifen würde, antwortete sie lachend, aber ausweichend: "Ich bin eher der bunte Typ. Ich liebe kräftige Farben." Die SPÖ muss künftig entweder mit der ÖVP oder den Grünen koalieren.

Umgebau bei laufendem Betrieb
"Die Mieter sind auf anderer Flächen und Etagen gezogen, teilweise auch auf verkleinerte Flächen", erinnerte sich Gerngross-Manager Günther Meier am Donnerstag. Zu Konflikten mit Pächtern sei es dabei nicht gekommen. Deka investierte rund 30 Millionen Euro in das Projekt, die restlichen Kosten wurden von den Mietern getragen. 2009 betrug der Umsatz rund 160 Millionen Euro. Für 2011 erhoffen sich die Betreiber eine Steigerung um etwa 10 Prozent. Vor dem Umbau besuchten etwa sieben Millionen Kunden pro Jahr den "Gerngross".

Neuer Glanz für Traditionskaufhaus
Ein neues Wegeleitsystem - alle Wege gehen sternförmig vom zentralen Atrium aus - soll den Besuchern die Orientierung erleichtern: "Der Kunde soll sehen, was da ist und sich sofort zurechtfinden", erklärte der verantwortliche Architekt Mark Jenewein vom Büro "Love Architecture and Urbanism". Zwischen den Wegen wurden die Shopflächen "schollenartig" eingebaut.

Zusätzlich sollen runde, geschwungene Formen, wie etwa bei der Verkleidung rund um die Rolltreppen, bewirken, dass sich das Kaufhaus - zumindest gefühlt - in die Breite zieht, erklärte Jenewein. "Das Haus war früher sehr hart. Man hatte das Gefühl, man stößt an", erklärte er. Der Eingangsbereich wurde ebenfalls umgestaltet: Statt Drehtüren ist der Zugang zum Kaufhaus nun "offen".

Ein Highlight ist die neue Fassade des Shoppingtempels: Über dem in gelb gehaltenen Gemäuer wurde eine Blumenwiese aus Blech angebracht. Je nach Blickwinkel ergibt sich ein anderes Farbenspiel. Bei direktem Blick auf das Gebäude ist die Fassade gelb, von der Seite betrachtet ist sie weiß mit einem einem Farbschimmer.

Wechselhafte Geschichte des Gebäudes
Das Wiener Traditionskaufhaus "Gerngross" wurde 1879 von Alfred Gerngross als Stoffgeschäft erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kaufhaus arisiert, die Mitglieder der Familie Gerngross mussten fliehen. 1947 erhielt sie es im Rahmen des Restituierungsverfahrens zurück. Nach einem Großbrand im Jahr 1979 musste das Haus de facto komplett neu gebaut werden. 1983 landete die Immobilie im Besitz der Konsum Genossenschaft.

Im Zuge der Konsum-Insolvenz wurde die damalige Gerngross-Gruppe zu 75 Prozent an Palmers und zu 25 Prozent an Hans Schmidt, Gründer der Werbeagentur GGK, verkauft. Ende 2003 kaufte die deutsche Immobilienfondsgesellschaft Deka Immobilien Investment GmbH schließlich das Haus für rund 112 Millionen Euro. Ein klassisches Sortiment-Kaufhaus ist der "Gerngross" schon seit 1997 nicht mehr. Damals erfolgte die Umstellung auf ein Shop-In-Shop-Konzept mit Mietern aus unterschiedlichen Branchen.

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