Disput mit Macron

Erdogan ruft zum Boykott französischer Waren auf

Im Jänner 2020 posierten sie noch nebeneinander für ein Foto: der türkische Präsident Erdogan und sein französischer Amtskollege Macron.

(Bild: AP)

In der Auseinandersetzung mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Landsleute zum Boykott französischer Produkte aufgerufen. „Von hier aus appelliere ich nun an mein Volk. Beachtet französische Marken bloß nicht, kauft sie nicht“, sagte Erdogan am Montag.

Unter anderem in Jordanien, Kuwait und Katar hatten nach Aussagen Macrons zu Mohammed-Karikaturen und Pressefreiheit am Sonntag Händler französische Waren aus ihren Filialen genommen. Erdogan hatte Macron zudem am Wochenende Islamfeindlichkeit vorgeworfen und Zweifel an seiner geistigen Gesundheit angemeldet. Frankreich rief aus Protest seinen Botschafter aus Ankara zurück.

Präsident Emmanuel Macron: „Wir werden gegen Aufklärungsfeindlichkeit und die damit einhergehende Gewalt zusammenstehen, um alle Lehrer zu schützen und zu verteidigen.“

(Bild: APA/AFP/POOL/ABDULMONAM EASSA)

Macron hatte nach der Enthauptung eines Lehrers in Frankreich klargestellt, dass die Meinungsfreiheit in Frankreich auch das Recht beinhaltet, den Propheten Mohammed zu karikieren. Frankreich werde nicht „auf Karikaturen und Zeichnungen verzichten, auch wenn andere sich davon zurückziehen“, sagte Macron bei einer Gedenkfeier zu Ehren des getöteten Samuel Paty.

Samuel Paty wurde vor seiner Schule bei Paris enthauptet - ganz Frankreich trauerte um ihn.

(Bild: twitter.com/Sifaoui, APA/AFP/Bertrand GUAY, Krone KREATIV)

Dieser hatte Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt und war auf offener Straße getötet und danach enthauptet worden. Die islamische Tradition verbietet es, den Propheten Mohammed abzubilden.