Ein kurzer Rückblick: Wir schreiben das Jahr 1994. Samus Aran, eine der dienstältesten Science-Fiction-Heldinnen der Videospielgeschichte, bricht in "Super Metroid" für den Super Nintendo erneut nach Zebes auf, wohin die Weltraumpiraten das letzte Baby-Metroid verschleppt haben.
16 Jahre später finden die nicht linear verlaufenden Abenteuer der Heldin in "Metroid: Other M" nun ihre Fortsetzung. Die Rahmenhandlung führt jedoch in Samus' Vergangenheit, wo die blonde Schönheit mit dem Kampfanzug und der Strahlen-Wumme auf ihren einstigen Mentor Adam Malkovich trifft und dabei unter anderem enthüllt, warum sie überhaupt zur Kopfgeldjägerin wurde.
Für all jene, die sich - verständlicherweise - nicht mehr genau an die damaligen Ereignisse erinnern können, ist das ziemlich verwirrend. Mit Hilfe zahlreicher aufwändig gerenderter Zwischensequenzen und innerer Monologe gelingt es den Macher von Team Ninja ("Ninja Gaiden", "Dead or Alive") jedoch, dem Gedächtnis Stück für Stück auf die Sprünge zu helfen.
Apropos Sprünge: Selbstverständlich geht es in "Metroid: Other M" nicht bloß um Vergangenheitsbewältigung. Denn gegenwärtig sieht sich Samus mit einer ganzen Reihe von Problemen – allen voran in Gestalt der quallenartigen Metroids - konfrontiert, die ihr all ihr hüpferisches und schießerisches Können abverlangen. Ihre Strahlenkanone und die Möglichkeit, sich in einen Bomben legenden, selbst durch kleinste Löcher hindurchpassenden Ball zu verwandeln, unterstützen sie dabei.
Aus 2D mach 3D
Was "Metroid: Other M" jedoch von seinen Vorgängern unterscheidet, ist die Art und Weise, wie zweidimensionale Ansichten und die von den "Metroid Prime"-Titeln gewohnte Egoshooter-Optik zu einem packenden, wenngleich auch nicht gänzlich störungsfreien Gameplay miteinander verschmelzen. Der Wechsel von der zweiten in die dritte Dimension gelingt dabei durch simples Hochreißen der ansonsten quer zu haltenden Wii-Mote in die Senkrechte.
Ist die Perspektive erst einmal gewechselt, lassen sich Ziele wie das große Auge des ersten Boss-Gegners, aber auch diverse Schalter leichter ausfindig machen und markieren. Allerdings, und das ist der Nachteil, büßt Samus beim Wechsel von 2D zu 3D ihre Bewegungsfreiheit ein und stellt damit fortan ein leichtes Ziel für ihre Gegner dar. Da sich die Gesundheit nur bei Speicherpunkten wieder auffrischen lässt, sollte man daher besser zwei Mal überlegen, ob ein Wechsel in die Ego-Ansicht sinnvoll ist.
Satter Sound und Sprachausgabe
Doch ob 2D oder 3D: "Metroid: Other M" spielt sich flüssig und sieht noch dazu sehr gut aus. Eigenen Angaben zufolge haben die Entwickler über anderthalb Stunden Rendersequenzen ins Spiel gepackt, doch auch abseits der Videos punktet das Spiel mit abwechslungsreichen und exotischen Levelansichten, garniert mit einem an die Melodien der Vorgänger entlehnten Soundtrack und einer echten, weil durchgängig angewandten Sprachausgabe.
Fazit: Die "Metroid"-Serie hat zwar bereits einige Jährchen auf dem Buckel, zählt deswegen aber noch lange nicht zu den alten Eisen, wie Team Ninja nun mit "Metroid: Other M" eindrucksvoll unter Beweis stellt. Neben dem gewohnt gelungenen Mix aus Action, Adventure und Plattform-Kost besticht der Titel durch seine technisch nahezu einwandfreie und schmuck anzusehende Präsentation - sowohl in 2D als auch in 3D.
Plattform: Wii
Publisher: Nintendo
krone.at-Wertung: 8/10
von Sebastian Räuchle
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