"O'Zapft is!"
Oktoberfest in München offiziell eröffnet
Manche schafften es nicht einmal zu ihrer ersten Maß: Schon vor der Eröffnung des Münchner Oktoberfests mussten mehrere Wirte ihre Bierzelte wegen Überfüllung schließen, Besucher kamen nicht mehr hinein. Zum 200-jährigen Bestehen des größten Volksfestes der Welt dürfte der Andrang heuer noch größer werden als sonst. Der Kampf um den begehrten Platz im Zelt gehört alljährlich zu den Wiesn-Ritualen.
Vor allem an den Wochenenden kommen Touristen und Einheimische immer früher - und geraten dabei gelegentlich mit dem Lieferverkehr in Konflikt, der Nachschub für bis zu 400.000 Besucher bringt. Viele Gäste halfen sich selbst und besorgten sich Bier in Geschäften und an Standln rund um die Wiesn. Tausende Schaulustige verfolgten am Vormittag den Einzug der Wiesnwirte, die in Gespannen durch die Innenstadt zum Festgelände fuhren. Oberbürgermeister Ude und seine Frau Edith fuhren in der Kutsche.
Erstmals Rauchverbot in Bierzelten
In der bayerischen Gastronomie gilt seit 1. August Deutschlands strengstes Rauchverbot. Eine Ausnahme gibt es auch für das größte Volksfest der Welt nicht: In den Bierzelten des Oktoberfests ist just zu dessen 200-jährigem Bestehen das Rauchen verboten. Eigentlich könnte noch ungestraft gequalmt werden: Die Stadt will in diesem Jahr noch einmal beide Augen zudrücken und hat schon im Frühjahr beschlossen, das Rauchen auf der diesjährigen Wiesn nicht zu ahnden. Begründung: Die Wiesn-Wirte müssen Umbauten an ihren Zelten planen, genehmigen lassen und umsetzen, um der Raucher-Massen, die zwischendurch das Zelt verlassen wollen, Herr zu werden.
Doch die Wirte wollten gar keinen Aufschub. Das Volk habe entschieden, nun werde das auch so umgesetzt, sagte Wirtesprecher Toni Roiderer. Schilder und das Personal sollen in den Zelten auf das Verbot hinweisen. Kein Raucher solle aber aus den Zelten rausgeschmissen werden, sagte Roiderer. Schließlich: "Die Wiesn ist ein Vergnügungszentrum, kein Rehazentrum." Er setze auf die Disziplin der Gäste. Der Appell an diese: "Esst und trinkt mehr, dann brauchts nicht rauchen."
Strenge Sicherheitsvorkehrungen
Die Wiesn findet erneut unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, nachdem sie im vergangenen Jahr in einem islamistischen Drohvideo aufgetaucht war. Bis zu 500 Polizisten sind auf und um das Gelände aktiv. Selektive Personenkontrollen, Sperrringe und eine Flugverbotszone sollen potenzielle Attentäter abschrecken oder aufhalten. Konkrete Anschlagsdrohungen existieren allerdings nach Angaben der Sicherheitsbehörden nicht.
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