Was ist sinnvoller?

Corona-Test ist nicht gleich Corona-Test

Österreich
17.07.2020 06:00

Die Zahl der Corona-Tests für zu Hause wächst. Aber was ist sinnvoller: Wattestäbchen oder Mundspülung? Wie sicher sind die sensiblen Daten? Und ist der Test ein Freischein an der Grenze? Die „Krone“ hat die wichtigsten Infos zu gängigen Selbsttests gesammelt.

Preis: 119 Euro kostet der PCR-Test von dm, bei der Bipa-Version steht der Preis noch nicht fest. Vergleichbare Angebote sind österreichweit zwischen 120 und 190 Euro erhältlich.

Methode: Bei dm funktioniert die Abnahme mittels Wattestäbchen. Die Gefahr dabei: „Gewinnt man die Probe von der falschen Stelle, kann es sein, dass zu wenig Viruspartikel aufgenommen werden“, warnt Gregor Hörmann, Oberarzt am Institut für Labordiagnostik an der Uniklinik Innsbruck. Bei Bipa wird mit einer Gurgellösung gespült: „Die Flüssigkeit konserviert Viren besser als das Wattestäbchen“, sagt Entwickler Christoph Steininger von der MedUni Wien. Aber: Wer nicht lange genug spült, kann ebenfalls das Ergebnis verfälschen, sagt Hörmann.

Sicherheit: Gegen Fehler in der Handhabung haben beide Anbieter Sicherheitsmechanismen eingebaut. Das Novogenia-Labor jagt die dm-Probe durch ein Analysesystem. Ist sie fehlerhaft, wird sie automatisch abgelehnt. Zur Gurgellösung von Bipa gibt es eine App, die den Vorgang mitfilmt. Nur wenn im Video alles passt, wird die Probe im Labor ausgewertet. Auch Missbrauch - also dass eine Person den Test für eine andere macht - soll so vermieden werden.

Bei dm gibt es zwar keine Kontrolle, aber: „Der Nutzen ist, den eigenen Gesundheitszustand zu erfahren. Eine Falschangabe ist da nicht sinnvoll.“ Für den Transport steht eine eigene Verpackung bereit, die die Probe schützt. Wichtig, so Steininger: „Man sollte sie binnen drei Stunden zur Post bringen.“

Fehlerhafte Tests: Bei 120 Euro pro Test stellt sich die Frage: Was, wenn die Probe fehlerhaft ist und es kein eindeutiges Ergebnis gibt? „Wenn man etwas falsch gemacht hat, werden wir ein zweites Testkit für eine geringere Gebühr anbieten“, sagt Steininger. Novogenia bietet in so einem Fall eine kostenlose zweite Analyse an.

Ergebnis: Vom Einlangen der Probe im Labor bis zum Ergebnis soll maximal ein Werktag vergehen. Es wird mittels App (Bipa) oder SMS (dm) an den Anwender geschickt.

Einsatzbereiche: An der Grenze wird der Selbsttest weiterhin nicht anerkannt. Es braucht ein ärztliches Attest. Virologe Steininger hofft auf Gespräche mit dem Sozialministerium. Das zögert: „Wir müssen erst klären, wie sensibel die Tests sind und ob Missbrauch ausgeschlossen werden kann“, heißt es.

Wer sind dann die Kunden für die Selbsttests? „Brautpaare, die sie ihren Gästen schenken, um sicher feiern zu können. Angehörige, die ihre Großeltern nicht gefährden möchten, oder Veranstalter“, zählt Steininger Beispiele auf.

Teresa Spari, Kronen Zeitung

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