Kidnapping erotisiert

Duffy entsetzt über Netflix-Skandalfilm „365 Days“

Adabei
04.07.2020 16:52

Der polnische Netflix-Film „365 Tage“ sorgt weiterhin für große Aufregung. Kaum eine Woche vergeht, in der er nicht wegen seiner Gewalt-Romantisierung kritisiert wird. Besonders entsetzt ist die britische Sängerin Duffy über den Streifen über einen Mafiaboss, der eine junge Frau entführt und ihr 365 Tage Zeit gibt, um sich in ihn zu verlieben. Die 36-jährige Sängerin wurde im wirklichen Leben entführt, unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Sie fordert den Streamingdienst Netflix auf, den Skandalstreifen endlich zu kübeln. 

Die walisische Sängerin Duffy ist entsetzt über die Ausstrahlung des polnischen Erotik-Thrillers „365 Dni“ durch den Streamingdienst Netflix. Die „Mercy“-Sängerin war selbst jahrelang aus der Öffentlichkeit verschwunden gewesen, weil sie eine traumatische Erfahrung, die an den Inhalt des Streifens erinnert, erleiden musste. Sie war entführt, unter Drogen gesetzt, über eine lange Zeit festgehalten und vergewaltigt worden. Im Februar hatte sie ihre Tortur auf Instagram publik gemacht. 

Kidnapping erotisiert
Ähnliches erlebt auch die Hauptdarstellerin in dem Netflix-Film. Eine polnische junge Frau wird von einem Mafioso, dem sie während einer Nahtoderfahrung erschienen ist, betäubt, entführt und festgehalten, damit sie sich in ihn verliebt. 

Für Duffy ein Unding, dass der als Filmserie geplante Streifen überhaupt ausgestrahlt werden darf. Deshalb schrieb sie jetzt in der Zeitung „The Sun“ einen Brief an den Netflix-Chef Reed Hastings, in dem sie erklärt, dass sie die Ausstrahlung absolut nicht nachvollziehen könne: “’365 Tage’ verherrlicht Sex-Handel, Entführung und Vergewaltigung von Frauen. Das sollte nicht als Unterhaltungsprogramm dienen. Es macht mich traurig, dass Netflix einem solchen Film, der Kidnapping erotisiert und sexuelle Gewalt verzerrt darstellt, eine Plattform bietet."

Und weiter: „Als ich selbst entführt und vergewaltigt wurde, bin ich gerade nochmal davongekommen. Viele hatten dieses Glück nicht. Und nun muss ich diese Tragödie, meine Tragödie, erotisiert und verharmlost anschauen.“ Ihr Wunsch wäre es, dass die Macher der Serie das Geld in Produktionen stecken, die über sexuelle Gewalt aufklären. 

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(Bild: kmm)



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