„Es ist unerklärlich, warum die Justizwache in diesen Vorfall nicht eingebunden worden ist“, übt ein Anonymus Kritik an der Astener Anstaltsleitung.
„Sind in der Überzahl“
Nach einem tätlichen Zwischenfall zwischen einem Insassen und dem Pflegepersonal sollen einige Untergebrachte im Aufenthaltsraum versucht haben, Mitinsassen anzuheuern, um so besser gegen Pfleger und Beamte vorgehen zu können, „da man ja sowieso in der Überzahl sei“. Die Aufwiegler-Gruppe, so hat es die Psychologin beobachtet und an einen Kollegen weitergeleitet, sollte den Namen „Anarchie 99“ tragen.
Wache nicht informiert
Obwohl die Psychologin in ihrem eindringlichen Mail zu einer vermehrten Beobachtung der aufrührerischen Gruppe geraten hatte, wurden die von den Drohungen betroffen Justizwachebeamten gar nicht informiert. „Obwohl einer der Insassen schon einmal gedroht hatte: ,Wenn die Tür aufgeht, schlitze ich einen Pfleger auf‘“, so ein Insider.
Duale Führung gefordert
Über Umwege gelangte das Schreiben jedoch an den Zentralausschuss der Justizwache im Justizministerium. „Allerdings lagen da 72 Stunden dazwischen, in den etwas passieren hätte können“, so der Anonymus. Von der Anstaltsleitung wurde der Vorfall „heruntergespielt“. Insider fordern nach den jüngsten Vorkommnissen für Asten nun eine duale Führung von Pflege und Justizwache, wie sie etwa in der Anstalt Göllersdorf praktiziert wird.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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