Die Lehrergewerkschaft bleibt angesichts des trotz Coronavirus-Krise ab dem 4. Mai wieder anlaufenden Schulbetriebs auf Konfrontationskurs. Ihr Vorsitzender Paul Kimberger wirft Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) nun sogar Gesetzesbruch vor. Dies, weil der Ressortchef zwei Fenstertage - die Freitage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam - jedenfalls für Unterricht nutzen will.
Die schulautonomen Tage seien nämlich in der Jahresarbeitszeit der Lehrer berücksichtigt, erklärte Kimberger in der „Tiroler Tageszeitung“. Manche Schulen hätten die autonomen Tage bereits in Anspruch genommen, andere hätten sie aber an den Zwickeltagen geplant.
„Schlicht und einfach eine Frechheit“
Kimberger berichtet im Gespräch mit dem Blatt von „empörten Reaktionen aus der Lehrerschaft: “Das ist schlicht und einfach eine Frechheit. Die Lehrer hätten sich etwas anderes verdient. Wir müssen darauf reagieren, weil ich nicht will, dass die Motivation kippt."
Bereits als Mitte April die Rufe nach einer baldigen Öffnung der Schulen vonseiten der Eltern und auch der Opposition immer lauter wurden, hat sich die Lehrergewerkschaft dagegen ausgesprochen. An den Schulen fehle es derzeit an Schutzmasken, Desinfektionsmitteln und Zugang zu Seife und warmem Wasser in den Klassen, erklärte Lehrervertreter Kimberger damals.
Viele Lehrer gehören der Risikogruppe an
Kimberger forderte zudem eine Rücksichtnahme auf das relativ hohe Durchschnittsalter der Lehrer, von denen viele zur Risikogruppe gehören würden: „Die Gesundheit muss vorgehen.“
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