Legendäre Rolle 1956

„Geierwally“ Barbara Rütting starb mit 92 Jahren

Adabei
02.04.2020 21:15

Die Schauspielerin, Autorin und Politikerin Barbara Rütting ist tot. Sie starb bereits am Samstag im Alter von 92 Jahren im Kreise ihrer engsten Freunde in Marktheidenfeld, wie ihre beste Freundin und Mitarbeiterin am Donnerstag sagte. Rütting spielte in 45 Kino- und Fernsehfilmen mit. In Brandenburg geboren und aufgewachsen, schaffte sie 1951 mit ihrem Debüt in dem Streifen „Postlagernd Turteltaube“ den Durchbruch. Legendär ist ihre Rolle als „Geierwally“ in dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1956. Auch auf vielen Bühnen bewies sie ihr Talent, bevor sie 1984 mit der Schauspielerei aufhörte.

Nach ihrer Filmkarriere ließ Rütting sich zur Gesundheitsberaterin ausbilden. Mit Gesundheitsratgebern und Kochbüchern für Vollwertküche erlebte sie eine zweite erfolgreiche Karriere und gilt als Wegbereiterin der vegetarischen Ernährung in Deutschland.

Um gesellschaftspolitisch etwas zu bewirken, engagierte sie sich bis ins hohe Alter auch in der Politik: Erst bei den Grünen, für die sie sechs Jahre im bayerischen Landtag saß, und zuletzt bei der V-Partei3. Als Alterspräsidentin eröffnete sie in den Jahren 2003 und 2008 die konstituierende Sitzung.

„Hartnäckige Vorkämpferin für Naturschutz“
„Mit dem Tode Barbara Rüttings ist eine Politikerin von uns gegangen, die sich mit großem Engagement insbesondere für die Themen Tier- und Umweltschutz eingesetzt hat“, würdigte die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) sie. Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete sie als „eine engagierte Politikerin, die sich mit großer Kraft für ihre Überzeugungen eingesetzt hat. Besonders für den Schutz unserer Natur und der Tiere war sie eine hartnäckige Vorkämpferin.“

Die emotionalste Würdigung verfassten hingegen Politiker von den Grünen. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, die Landesvorsitzenden Eike Hallitzky und Eva Lettenbauer sowie die Vorsitzenden der bayerischen Landtagsfraktion, Ludwig Hartmann und Katharina Schulze, schrieben: „Alles, was sie anpackte, tat sie mit vollem Herzen und tiefster Entschlossenheit.“ Rütting sei eine konsequente Idealistin gewesen. „Ihr Engagement war uns Vorbild und Ansporn. Jemand wie sie trifft man kein zweites Mal.“ Das Begräbnis soll nach Angaben ihrer besten Freundin im engsten Freundeskreis stattfinden.

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(Bild: kmm)



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