Corona überstanden

Genesener Kaiserenkel macht Österreichern Hoffnung

Österreich
29.03.2020 06:00

Karl Habsburg ist nach drei Wochen Quarantäne genesen. Er war die 73. an Corona erkrankte Person in Österreich. Nun feiert er sein Wiedersehen mit Sohn Ferdinand.

„Es geht mir wirklich gut!“ Mit kräftiger Stimme meldet sich das Oberhaupt der Familie Habsburg nach drei Wochen Quarantäne energiegeladen zurück. Beim letzten „Krone“-Telefonat Anfang März mit Redakteur Christoph Matzl klang der Kaiserenkel hingegen hörbar geschwächt, ja, sogar ein wenig pessimistisch. „Aber wirkliche Angst, dass es schlimmer ausgehen könnte, hatte ich nicht“, erinnert sich Habsburg an seine 21 Tage „Einzelhaft“.

Seit seiner Erkrankung mehr als 8000 Infizierte zusätzlich
Damals war er Nr. 73 der Covid-19-Infizierten in Österreich. Mittlerweile sind mehr als 8000 Landsleute am heimtückischen Virus erkrankt, mehr als 70 verstorben. Vielleicht war es sein Glaube, der den Kaiserenkel gestärkt hat. Schließlich hat er auch gebetet. Und seinen Großvater, den selig gesprochenen Kaiser Karl, um Fürsprache gebeten.

Video: Sohn Ferdinand und sein Vater bei der „Händewaschen-Challenge“

Kabeljau statt Kaiserschmarren
„Und wie haben Sie die Quarantäne überstanden, wie haben Sie die Zeit verbracht?“, so die Reporter-Frage. „Das Wichtigste war, den Tag zu strukturieren. Dazu gehört auch der Haushalt, das Reinigen, die Wäsche und das Essen“, schildert Habsburg seine Zeit als Hausmann. „Natürlich habe ich auch selbst gekocht. Einerseits bin ich ein passionierter Suppenkasper, andererseits habe ich mir Fisch, vor allem Meeresfisch wie Kabeljau, zubereitet, da ich glaube, dass das gesund ist.“ Kaiserschmarren stand übrigens nicht am Quarantäne-Menüplan.

„Politik hat mit Maß und Ziel reagiert“
Und wie so viele Österreicher war der aktive Kulturgüterschutz-Offizier des Bundesheeres via Home-Office mit der Außenwelt verbunden und gleichsam im Dienst. „Zudem konnte ich endlich in Büchern schmökern, die ich schon lange lesen wollte“, erinnert sich Habsburg. „Und wie empfanden Sie die Arbeit unserer Regierung?“ - „In einer Zeit, in der niemand weiß, wo es hingeht, hat die Politik mit Maß und Ziel reagiert. Viele im Ausland beneiden uns darum.“

„Viribus Unitis!“
Angesprochen auf Corona-Patient Prinz Charles, wünschte der Genesene dem Briten „alles Gute und einen so leichten Verlauf der Erkrankung wie bei mir. Gemeinsam schaffen wir das!“, so der Habsburger. Ein positiver Blick in die Zukunft, ein wenig an den Leitspruch von Kaiser Franz Joseph erinnernd: „Viribus Unitis!“ - Mit vereinten Kräften!

Christoph Matzl, Kronen Zeitung

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