Coronavirus

Mindestens 47.000 Österreicher noch im Ausland

Österreich
17.03.2020 19:06

Viele Österreicher befinden sich noch im Ausland: Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat am Dienstag die Zahl der wegen der Coronavirus-Pandemie im Ausland festsitzenden Österreicher nach oben korrigiert. Am Montag seien es noch 30.000 registrierte Österreicher gewesen. „Heute liegt die Zahl bei 47.000 Österreichern, die über den ganzen Globus verstreut sind“, sagte er in einer Pressekonferenz (siehe Video oben) im Bundeskanzleramt.

Schallenberg deutete an, dass sich noch mehr Österreicher melden könnten: „Die Zahl wird nicht bei 47.000 stehen bleiben.“ Es handle sich um die größte Rückholaktion in der Geschichte. Das Außenministerium stehe vor einer „unglaublichen Herausforderung“, die dadurch erschwert würde, dass immer mehr Grenzen und Flughäfen dicht gemacht würden. „Wir geben unser Bestes, möglichst viele Österreicher heimzuholen.“

Konkret geplant sind am Mittwoch zwei Flüge nach Teneriffa, ein Flug nach Las Palmas und Hurghada, weil sich dort besonders viele Österreicher aufhalten. Geplant sind außerdem Flüge nach Kapstadt, Mauritius und die Malediven. Am Dienstag werde ein zweiter Flug aus Marrakesch in Wien landen.

Österreicher noch in mehr als 100 Ländern
Es handle sich um mehr als 100 Länder, in denen sich Österreicher aufhalten, betonte Schallenberg. Die Liste reiche von Neuseeland bis Costa Rica, von Panama bis Madagaskar. Nicht alle Destinationen könnten angeflogen werden. Stattdessen werde es Hubs geben und Kooperationen mit europäischen Partnern. „Es wird hier eine gemeinsame europäische Anstrengung geben, wir arbeiten mit Hochdruck daran.“ Mit den Fluggesellschaften werde ein Flugplan erstellt und auch ständig erweitert.

So war am Dienstag zu erfahren, dass etwa in Panama rund 40 Österreicher auf die Rückreise warten. Die Situation dort sei „sehr verfahren“, Menschen würden willkürlich in Quarantäne gesteckt, erzählte der 32-jährige Florian im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.

Österreicher in Panama per WhatsApp vernetzt
Dank der Unterstützung der zuständigen Honorarkonsulin sei er mit rund 40 Österreichern, die zurück in die Heimat wollen, per WhatsApp vernetzt. Einige davon erzählen, sie würden auf einer Art Festivalgelände festgehalten, obwohl es dort gar keinen positiven Corona-Fall gebe, schilderte der Tiroler. In der Hauptstadt Panama-City wiederum sei es schwer, eine Unterkunft zu finden, weil viele Hotels keine Zimmer mehr an Touristen vergeben würden.

Er und seine Frau hätten zwar einen Rückflug für Donnerstag mit der niederländischen Airline KLM gebucht, so der junge Mann. „Es weiß aber niemand, ob dieser Flug auch wirklich stattfindet. Und selbst dann stehen wir vor der Frage, wie wir von Amsterdam zurück nach Wien kommen.“

Weiterer „Sonderflug“ aus Marokko
Eine weitere Sondermaschine der AUA wird indessen noch am Dienstagabend Touristen aus Marokko heimbringen. Dem Sprecher des Außenministeriums, Peter Guschelbauer, zufolge wird die Maschine gegen 21 Uhr in Wien-Schwechat landen. An Bord befinden sich rund 200 Passagiere, darunter neben Österreichern auch einige EU-Bürger. Sie mussten sich allesamt einem Gesundheitscheck unterziehen, ehe sie an Bord durften. Nach der Landung haben sie sich umgehend für 14 Tage in selbst kontrollierte Heimquarantäne zu begeben.

Außenminister Schallenberg appellierte am Dienstag, dass alle, die eine Möglichkeit hätten, sich die Heimreise oder die Reise nach Europa selbst zu organisieren, diese nützen sollten. Und er betonte: „Bitte üben Sie sich in Geduld. Wir können nicht sofort mit allen Österreichern im Ausland einen Kontakt herstellen.“

Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten
Für Rückkehrer aus Coronavirus-Risikogebieten, die in Österreich ankommen, werde es eine Verordnung des Gesundheitsministeriums geben, dass sie in Quarantäne kommen. Die anderen würden ersucht, freiwillig in Quarantäne zu bleiben, sagte Schallenberg, der außerdem Berichte zurückwies, wonach rückkehrende Österreicher unterschreiben müssten, keine Medienkontakte zu haben. Diese Berichte seien „vollkommen absurd“, sagte er.

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