Der Tourismus wird vom neuen Coronavirus in die Knie gezwungen. Vor allem Anbieter von Schiffsreisen trifft es nach dem Covid-19-Ausbruch auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess hart. Eine erste Firma ist bereits insolvent.
Es ist das Horrorszenario eines jeden Urlaubers: Virus-Alarm auf einem Kreuzfahrtschiff. Selbst wenn die Quarantänemaßnahmen vorbildhaft eingehalten werden, residieren die Passagiere auf engstem Raum. Die perfekte Grundlage für einen Erreger, der sich rasch verbreitet.
Der Coronavirus-Ausbruch auf der Diamond Princess (Bild unten), die tagelang vor der japanischen Küste ankerte und isoliert war, hinterließ bei den reiselustigen Japanern einen bleibenden Eindruck. 700 von 3700 Passagieren infizierten sich an Bord mit dem Erreger. Sechs Menschen starben durch die Lungenkrankheit.
Kritik an Quarantäneanordung von Experten
Zahlreiche Experten kritisieren Japans Quarantäneanordnung: Hätte man die anfangs 3700 Passagiere und Crewmitglieder sofort nach Ankunft von Bord gelassen, wären nicht so viele Menschen mit dem Erreger infiziert worden.„Die Infektionsrate an Bord des Schiffes war rund viermal höher, als was wir an Land in den am schlimmsten infizierten Gebieten Chinas sehen können“, erklärte Joacim Rocklöv, Professor für Epidemiologie an der schwedischen Umea Universität.
Japaner buchen weniger Kreuzfahrten
Daraufhin buchten die Japaner weniger Schiffsurlaube und zwangen den ersten lokalen Kreuzfahrtanbieter in die Pleite. Die Gläubiger von Luminous Cruise sitzen jetzt auf einem Zehn-Milliarden-Euro-Schuldenberg.
Die Insolvenz des Kreuzfahrtanbieters mit Sitz in der Stadt Kobe gehört zu den ersten, die auf den Ausbruch der Viruserkrankung zurückzuführen sind. Ökonomen warnen vor weiteren Folgen. Der deutsche Reisekonzern TUI will Auswirkungen des Coronavirus auf sein Geschäft durch Sparmaßnahmen ausgleichen.
Schiff mit elf Österreichern sitzt fest
Szenenwechsel auf die Aida Aura (Bild oben), die derzeit in Norwegen ankert: Zwei deutsche Passagiere stehen im Verdacht, sich mit Covid-19 angesteckt zu haben. Auch elf Österreicher sind an Bord und warten auf Entwarnung.
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