Drastischer Jobabbau

AUA-Sparpaket: Jede 3. Führungskraft muss gehen

Österreich
12.02.2020 12:12

Harte Landung für Mitarbeiter der AUA (Austrian Airlines): Die Fluggesellschaft hat mit der Umsetzung des Ende November angekündigten neuen Sparpakets begonnen. Dabei wird bis Ende 2021 mehr als jede zehnte der zuletzt rund 7000 Stellen gestrichen. Drastisch reduziert werden Führungsjobs: Von rund 300 Führungspositionen sollen etwa 90 wegfallen - ein Abbau um 30 Prozent.

Das teilte die österreichische Lufthansa-Tochter am Mittwoch mit. Es werden Unternehmensbereiche zusammengelegt, aber auch Managementebenen reduziert.

Grund für das Sparpaket bei der AUA ist der heftige Preiskampf mit den Billigfliegern am Heimatflughafen Wien-Schwechat. Bei den Passierzahlen lief es zuletzt trotzdem rund: 2019 beförderte die Fluglinie 14,7 Millionen Passagiere und damit 5,1 Prozent mehr als im Jahr davor.

Preiskampf ist Folge der Air-Berlin-Pleite
Der Preiskampf in Wien ist eine Folge der Pleite der einstigen Niki-Mutter Air Berlin. Nach den Insolvenzen 2017 haben mehrere Billiglinien versucht, das Erbe anzutreten, woraufhin ein Match zwischen dem Platzhirsch AUA und einer Handvoll Billigfluglinien wie Laudamotion, Level, EasyJet, Vueling und Wizz Air ausgebrochen ist.

AUA versucht Konkurrenz aus Wien zu vertreiben
Die AUA versucht seither mit Kampfpreisen, die Konkurrenz aus Wien zu vertreiben. Die spanische Billigfluglinie Level, eine Tochtergesellschaft des British-Airways-Konzerns IAG, hat bei der Expansion in Wien bereits zurückgesteckt und Wachstum nach Amsterdam verlagert. Auch die Lufthansa-Billigschiene Eurowings zieht Maschinen aus Wien ab. Dass im Frühjahr 2018 so viele Billigfluglinien nach Wien gekommen sind, hängt auch mit einem neuen Tarifsystem des Wiener Flughafens zusammen. Der Airport hat nach der Niki-Pleite mit 1. Jänner 2018 ein neues Anreiz-Programm gestartet. Mit Rabatten von bis zu 100 Prozent im ersten Jahr auf das Landeentgelt für neue Strecken lockte der Flughafen Airlines nach Wien.

Gewerkschaft: „Konkurrenzkampf auf Kosten von Mitarbeitern“
Der Preisdruck hinterlässt auch Spuren bei den Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft vida beklagt seit Längerem, dass der Konkurrenzkampf zulasten der Mitarbeiter gehe. So weigert sich Wizz Air, einen Kollektivvertrag abzuschließen, und zahlt für seine Wiener Crews die Lohnsteuern in der Schweiz. Bei Laudamotion werden neue Mitarbeiter über eine irische Leiharbeitsfirma angestellt. Das niedrige Grundgehalt für Flugbegleiter von 959 Euro netto sorgte vergangenes Jahr für Aufregung.

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