Pilotprojekt

Neuartige Pflegeschule für 15-Jährige startet

Tirol
18.01.2020 07:00
7000 bis 8000 zusätzliche Pflegekräfte wird es in Tirol bis 2030 brauchen. Schon jetzt fehlt in vielen Einrichtungen Personal. Im Kampf gegen den drohenden Pflegenotstand hat der Bund eine neue Ausbildungsschiene geöffnet. Tirol ist mit der Ferrarischule in Innsbruck dabei. Im Herbst startet dort die erste Pflegeausbildung, die bereits Jugendliche ab 15 beginnen können.

Die neue Bundesregierung hat die Pflege zu einem Schwerpunkt in ihrem Arbeitsprogramm gemacht. Mit gutem Grund: Die Zahl der pflegebedürftigen Senioren steigt rasant – und mit ihr der Bedarf an Pflegekräften. Rund um die Pflegeenquete in dieser Woche im Landhaus in Innsbruck wurde bekannt, dass bereits jetzt in Tiroler Altenheimen ganze Stockwerke leer stehen, weil Personal fehlt.

Dauer dreieinhalb Jahre
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung startet der Bund nun ein Pilotprojekt mit mehreren Schulen in ganz Österreich. Für Tirol ist die Ferrarischule in Innsbruck an Bord. Gemeinsam mit dem Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe (AZW) wurde eine Fachschule für Sozialberufe mit Schwerpunkt Gesundheit und Pflege entwickelt. „Drei Jahre sind die Schüler hauptsächlich bei uns. Danach folgt ein halbes Jahr Praxisteil am AZW“, umreißt Manfred Jordan, Direktor der Ferrarischule, den Ablauf. Die Absolventen sind ausgebildete Pflegeassistenten, haben aber gleichzeitig auch den Lehrabschluss für Bürokaufmann oder -frau. Das sei wichtig, so Jordan, um den Jugendlichen auch andere Berufswege offen zu halten.

„Besser als eine Lehre“
Das Besondere der Ausbildung: Bisher durften Pflegeschulen erst ab 17 besucht werden, die neue Fachschule richtet sich aber an 15-Jährige. Bildungs-LR Beate Palfrader und Pflege-LR Bernhard Tilg sehen darin einen wichtigen Schritt, „um junge Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen“. Für beide ist die Ausbildung die richtige Antwort auf die Forderung nach einer Pflege-Lehre. Auch Waltraud Buchberger, Vize-Direktorin des AZW, sieht es so und betont, dass den Absolventen viele weitere Ausbildungswege am AZW offen stehen.

Erste Klasse im Herbst
Im Herbst soll der erste Lehrgang im Rahmen des Schulversuchs beginnen. Für bis zu 32 Schüler ist Platz. Bei großem Ansturm sei in der Folge eine Aufstockung denkbar, erklärt Bildungsdirektor Paul Gappmaier. Auch eine Ausdehnung auf andere Bezirke wird bereits angedacht. Ob es dazu kommt, werden die Erfahrungen der Ferrarischule zeigen. Interessierte können sich dort beim Tag der offenen Tür (1. 2.) informieren.

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