Nicht nur wegen der Verwahrlosung eines Häftlings, sondern auch wegen Sicherheitsmängeln wird die Justizanstalt Asten von höchster Stelle der Justizwachegewerkschaft kritisiert. Von den 231 Beschäftigten im forensischen Zentrum, verfügen nur 37 über eine spezielle Ausbildung im Fach Psychiatrie.
Die Sicherheits- und Personalsituation in Asten war auch Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage von Nationalrat Philipp Schrangl (FP) – wir berichteten. Zieht man von den 37 speziell geschulten Angestellten drei Fachärzte für Psychiatrie und zwei Beschäftigte in der Pflegekoordination ab, verbleiben 32 diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger mit Spezialausbildung übrig. Ein Insider kritisiert: „Und das in der sogenannten Vorzeigeanstalt!“ Insgesamt 17 Personen haben im Vorjahr den Dienst in Asten quittiert, heißt es in der Antwort des Justizministers.
Von vier auf drei Beamte reduziert
Ins Bild passt auch die Aussage einer Pflegerin in einem Prozess in Steyr. Im Nachtdienst seien zwei Pfleger oder Pflegerinnen für 40 Untergebrachte zuständig, sagte die junge Frau aus. In der Beantwortung einer ersten Anfrage von Schrangl im Herbst hatte der damaliger Justizminister Clemens Jabloner angekündigt, dass in kritischen Wohngruppen das Justizwachepersonal aufgestockt werde. Und zwar als Maßnahme des interimistischen Anstaltsleiters. „Tatsächlich wurde in diesem Bereich die Justizwache aber von vier auf drei Beamte reduziert“, berichtet jedoch ein Insider.
Sperrsystematik in den Wohngruppen optimieren
Zumindest kündigte Ex-Minister Jabloner an, dass im ersten Quartal 2020 die Sperrsystematik in den Wohngruppen optimiert werden soll. „Ziel ist es, die Charakteristik der Wohngruppen im Maßnahmenvollzug zu wahren und im Bedarfsfall über notwendige technische Sicherheitsmaßnahmen zu verfügen“, heißt es in der Anfragebeantwortung.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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