„Gefahr in Verzug“

Kitzbühel: Fünffachmörder aus FPÖ ausgeschlossen

Tirol
07.10.2019 11:26

Über den 25-jährigen Verdächtige nach dem Fünffachmord in Kitzbühel sind neue Details ans Tageslicht gekommen. So bestätigte die FPÖ am Montag, dass er Mitglied der Freiheitlichen gewesen war. Nach Bekanntwerden der Tat sei er noch am Sonntag wegen „Gefahr in Verzug“ aus der Partei ausgeschlossen worden, hieß es in einer Aussendung am Montag. Zudem wandte sich die Partei an die Angehörigen der Opfer.

„Fakt ist, dass der mutmaßliche Täter im Jahr 2014 für zwei Monate als Jugendreferent Mitglied der Stadtparteileitung der FPÖ Kitzbühel tätig war. Nach seinem Ausscheiden war er bis Sonntag einfaches Parteimitglied, ohne Funktion oder Mandat“, sagte FPÖ-Landesparteigeneralsekretär Patrick Haslwanter. Wegen „Gefahr in Verzug“ sei er am Sonntag nach Bekanntwerden der schrecklichen Tat aus der Partei ausgeschlossen worden.

„Aufrichtigste Anteilnahme“
„Ich darf im Namen der Freiheitlichen Partei den Angehörigen der Opfer unsere aufrichtigste Anteilnahme versichern“, so Haslwanter. 

SPÖ-Ortsgruppe legt gegen FPÖ nach: „Kein Einzelfall“
Unterdessen legte die SPÖ-Ortsgruppe Langenzersdorf (NÖ) in einem weiteren Facebook-Posting nach und nutzte die Tat für einen Rundumschlag gegen die FPÖ. „Nun stellt sich heraus, dass der Täter erneut aus dem engeren Umfeld der FPÖ kommt. Erst unlängst schoss ein anderer FPÖ-Politiker wild von einem Balkon. Und auch das war kein Einzelfall. Denn bereits davor schoss bereits wieder ein anderer FPÖ-Politiker auf eine 13-Jährige“, schrieb die rote Ortsgruppe. Der Hintergrund des Täters sei daher eine Tatsache, über die man sich in diesem Zusammenhang ernsthaft den Kopf zerbrechen müsse.

„FPÖ-Amoklauf“-Posting gelöscht
Bereits am Sonntag schrieb die Ortsgruppe, dass der Verdächtige aus dem Umfeld der Freiheitlichen komme, und bezeichnete die Tat als „FPÖ-Amoklauf“. Dieses Posting wurde mittlerweile gelöscht. „Wir entschuldigen uns für allfällige Missverständnisse und drücken unser tiefstes Beileid den Hinterbliebenen aus“, schrieb die Ortsgruppe.

Vielmehr wollte sie mit dem ersten Posting zur Kritik anregen, dass sich bereits kurz nach der Tat die Schuldzuweisungen von „rechten Hetzern in rechten Foren“ überschlugen, wonach es sich bei dem Täter „ja nur um einen Asylanten handeln könne“ und dass Österreich „mehr Kickl“ brauche. „Eine weitere infame Unterstellung bei der täglichen Hetze und Instrumentalisierung von Gewalt“, so die Ortsgruppe.

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