Der Linzer Tourismusdirektor Prof. Georg Steiner (61) führt ein (hierorts bisher recht unauffälliges) Doppelleben als CSU-Stadtrat in Passau. Dieses spitzt sich aber gerade politisch zu: Steiner geht am Freitag (5. Juli) in eine Kampfabstimmung um die CSU-Kandidatur für die Wahl des Oberbürgermeisters im März 2020. Gegenkandidat ist der jüngere CSU-Fraktionsvorsitzende Armin Dickl. Auch mit einer Kampfabstimmung mit einem ebenfalls jüngeren Kandidaten war Steiner im April 2015 Passauer CDU-Chef geworden. Die „Dreiflüssestadt“ Passau in Bayern ist mit etwa 50.000 Einwohnern etwas kleiner als Wels in Oberösterreich.
„OÖ-Krone“: Was tut sich denn da in Passau?
Georg Steiner: Es ist ein sehr offenes Rennen. Definitiv ist, dass ich innerhalb der CSU in Passau am Freitag antrete, Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters von Passau zu werden. Denn gegen den zweiten Kandidaten gibt’s CSU-internen Widerstand.
„OÖ-Krone“: Wieso wollen Sie denn weg aus Linz?
Georg Steiner:Ich habe keinen Grund, aus Linz wegzugehen. Im Gegenteil, mir geht es da wirklich gut. Andererseits gibt’s jetzt die Chance auf diese Kandidatur. Es kann aber sein, dass das Ding sozusagen am Freitag schon wieder erledigt ist für mich.
„OÖ-Krone“: Und wenn nicht? Sollten Sie der Kandidat der CSU werden, der gegen den SPD-Amtsinhaber antritt, müssen Sie dann ja in einen Wahlkampf ziehen.
Georg Steiner: Also, ich möchte den Wahlkampf ganz kurz, erst zum Schluss raus machen. Ich möchte meine Tätigkeit in Linz dadurch möglichst wenig beeinträchtigt haben lassen. Ich bin jetzt schon seit fünf Jahren im Stadtrat und die Tatsache, dass ich hier in Linz von vielen gesehen werde, deutet darauf hin, dass ich die Sachen ganz gut im Einklang habe.
„OÖ-Krone“: Sind Sie denn zuversichtlich, gegen Oberbürgermeister Jürgen Dupper gewinnen zu können?
Georg Steiner: Der sitzt eigentlich fest im Sattel. Aber Wahl ist Wahl - ich habe in Passau schon drei Oberbürgermeister fallen gesehen in meinem Leben, jeweils in der Stichwahl. Der jetzige ist zwölf Jahre im Amt und nach dem Gesetz der Serie ist seine Abwahl fällig.
Interview: Werner Pöchinger, Kronenzeitung
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