Nach Pannen im KH-Nord

KAV-Direktorin: „Es ist Großartiges entstanden“

Wien
21.06.2019 18:40

Das Krankenhaus Nord in Wien hat in der Vorwoche mit einem Wasserschaden direkt vor dem Schockraum wieder einmal für Schlagzeilen gesorgt. Das Skandal-Spital, das nun den Namen Klinik Floridsdorf trägt, ist mittlerweile in Betrieb, die Übersiedlung anderer Krankenanstalten so gut wie abgeschlossen. Im Talk mit krone.at spricht die Generaldirektorin im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV), Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, über aktuelle Pannen, die Vollinbetriebnahme des Spitals und das „Wiener Spitalskonzept 2030“. Das gesamte Interview sehen Sie oben.

„Der Schaden ist mittlerweile behoben“, so Kölldorfer-Leitgeb zu den jüngsten Ereignissen im neuen Krankenhaus. Schuld an dem Wasserschaden war ein defektes Ventil in der Endoskopie-Waschanlage im Stock darüber gewesen. Die Liste weiterer „Baustellen“ ist jedoch lang: Notwendige medizinische Geräte fehlen, Ärztemangel und die bevorstehende Kosten-Explosion. „Nächstes Jahr wird es die Schlussrechnungen geben, dann können wir mehr über die genauen Kosten sagen. Medizinische Geräte sind ausreichend vorhanden“, beruhigt die Generaldirektorin.

Laut einer Studie der Stadt Wien ist die Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Gesundheitswesen gesunken. Die KAV-Chefin führt dieses Ergebnis auf die steigende Anzahl an Patienten zurück: „Unsere Spitäler sind sehr beliebt, man meidet heutzutage eher den Hausarzt und kommt in die Krankenhäuser.“ Als geplante Maßnahmen nennt Kölldorfer-Leitgeb den „medizinischen Masterplan“ und „strategische Überlegungen, um Patientenströme richtig zu steuern“.

Spitalskonzept 2030
Die Wiener Spitalslandschaft wird sich bis 2030 auf jeden Fall verändern. Drei Versorgungsregionen zu je zwei Partnerspitälern wird es künftig geben. Mit dem Allgemeinen Krankenhaus (AKH) als zentrales Spital werden den Wienerinnen und Wienern dann sieben große Krankenhäuser mit allen nötigen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Die Standorte der Semmelweis-Klinik, des Krankenhauses Floridsdorf und auch die des Orthopädischen Spitals in Gersthof werden aufgelassen und der Stadt Wien zurückgegeben. Auch die Absiedelung des Otto-Wagner-Spitals hat bereits begonnen, bis Ende 2023 werden alle dort angesiedelten Abteilungen auf die anderen Standorte verteilt.

„Was hätte man besser machen können?“
„Die Vergangenheit wurde ausgiebig bearbeitet mit Rechnungshof und U-Kommissionen. Die dort beschlossenen Empfehlungen an uns setzen wir um. Ich kann nur in die Zukunft blicken. Es ist Großartiges entstanden und auch Großartiges geleistet worden“, meint Kölldorfer-Leitgeb.

Im September soll die Klinik Floridsdorf voll in Betrieb gehen. Spätestens dann soll das Spital endgültig aus den Schlagzeilen verschwunden sein.

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