27.05.2019 15:19

krone.at fragt nach

Misstrauensantrag gegen Kurz „verrückt und dumm“!

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) steht nach knapp eineinhalb Jahren vor dem Ende seiner Kanzlerschaft. Die FPÖ will das Misstrauensvotum der SPÖ gegen ihn und die gesamte Regierung unterstützen und damit für die erforderliche Mehrheit sorgen. Dies sei einstimmig beschlossen worden, sagten mehrere FPÖ-Abgeordnete am Montag nach einer Sitzung der Partei. Doch was sagen die Bürgerinnen und Bürger zu diesem Vorhaben? krone.at hat die Menschen auf der Straße gefragt, ob sie diese Entscheidung nachvollziehen können.

Montagmittag in Wien-Heiligenstadt. In einer Stunde beginnt im Parlament die Debatte um das Misstrauensvotum gegen die von ÖVP-Chef und Bundeskanzler Sebastian Kurz geführte Regierung. Die beste Zeit, um sich vor dem Ergebnis noch ein Bild von der Stimmung in der Bevölkerung zu machen. 

„Wird bei der Bevölkerung nicht gut ankommen“
Wir kommen mit einem Bankkaufmann ins Gespräch. „Ich glaube, es ist eine schwierige Situation. Auf der einen Seite hat Sebastian Kurz Vertrauen verspielt, auf der anderen Seite glaube ich, dass dieses Votum bei der Bevölkerung nicht so gut ankommen wird“, gibt sich der Mann unschlüssig. Man brauche sich jedoch „keine Sorgen“ machen, da im Herbst sowieso nochmal gewählt wird. Eine klare Meinung dazu hat hingegen eine andere Angestellte. Sie kritisiert das Vorgehen des Bundeskanzlers in den letzten Tagen. Bei den von Sebastian Kurz vorgestellten und mittlerweile angelobten Ministern könne man nicht von „unabhängigen Experten sprechen“. 

„Opposition muss wieder wählbarer werden“
„Was erwarten sich die Sozialisten davon?“, empört sich ein Pensionist über den geplanten Misstrauensantrag. „Die SPÖ hat trotz der ganzen Skandale bei der EU-Wahl nichts dazugewonnen, das müsste ihnen eigentlich zu denken geben.“ Für ihn macht das keinen Sinn, wenn ausgerechnet diese Partei jetzt die Bundesregierung stürzen will. Eine junge Studentin hingegen zeigt sich in unserem Gespräch als nicht so großer Fan der Bundesregierung. Eine Abwahl durch FPÖ und SPÖ sieht sie trotzdem nicht als perfekte Lösung: „Es würde im Moment nur Unruhe stiften. Ich hoffe auf eine starke Opposition, die einfach mehr tut und auch wieder wählbarer wird. Dann werden die Neuwahlen auch wieder anders ausgehen.“

„Stabilität geht auch ohne Sebastian Kurz“
„Bundeskanzler Kurz sorgt für eine gewisse Stabilität im Moment“, sagt eine Frau. Daher sollte man ihn ihrer Meinung nach bis zu den Neuwahlen auf jeden Fall im Amt lassen. Eine Stabilität könne man aber auch ohne Kurz und die jetzige Regierung reinbringen, indem man eine „richtige Expertenregierung“ ernennt, meint wiederum ein Mann, den wir kurz darauf ansprechen.

„Verrückt und dumm!“, nennt eine ehemalige Verkäuferin und jetzige Pensionistin das Vorhaben von SPÖ und FPÖ. „Ich denke, der Bundeskanzler hat die letzten Tage richtig gehandelt, ohne viel Emotionen und in ruhiger Manier. Das fehlt mir bei vielen Politikern.“

Markus Steurer
Markus Steurer
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