Oscar-Countdown
Regisseur Dornhelm rechnet fix mit ein oder zwei Preisen
"Ich kenne Christoph Waltz seit mehr als 30 Jahren, er hat mich hier auch schon oft besucht", erzählte Dornhelm. "Dass er talentiert ist, hat er ja oft bewiesen - jetzt hat er endlich das gekriegt, was er verdient hat." Er ziehe den Hut vor Waltz, so der Regisseur, der selber Mitglied der Oscar-Academy ist. "Ich glaube, er ist der sicherste Kandidat von den drei." Überhaupt seien drei Nominierungen aber ein "Riesenerfolg, selbst wenn wir vielleicht nur einen oder zwei Oscars mit nach Hause bringen sollten."
"Wahnsinnig freuen" würde sich Dornhelm, wenn der in Malibu anwesende Kameramann Christian Berger für seine Arbeit an "Das weiße Band" einen Oscar erhielte. "Aber er hat eigentlich eh schon gewonnen, denn der A.S.C.-Award (des US-Kameraverbands, Anm.) ist für seine Berufslaufbahn ohnehin wichtiger als der Oscar." Berger bekam den Preis am vergangenen Wochenende - nun könne er ganz gelassen zu den Oscars gehen, so Dornhelm.
Berger hat Dankesrede schon gelernt
Genau das hat Berger ohnehin vor, wie er verriet. Es wäre eine falsche Aufregung, "wenn man da jetzt jeden Tag im Netz stöbern würde oder nachschaut, wie die Wetten stehen. Ich gehe hin, ich mache alles, was mir die Betreuer von Sony Classics sagen - und dann werden wir sehen. Die Aufregung kommt dann schon noch. Meine Rede habe ich gelernt, das passt schon mal", sagte der Kameramann.
Auch Produzent Kloser wettet auf Berger und Waltz
Auch Hollywood-Produzent und -Drehbuchautor Harald Kloser ("2012") wettet auf zwei österreichische Oscars. "Ich würde mit Sicherheit glauben, dass Christoph Waltz den Oscar gewinnt und Christian Berger für die Kamera", sagte Kloser am Freitag in Los Angeles. Nur beim Auslands-Oscar hat der gebürtige Vorarlberger auf Jacques Audiards "Un prophete" getippt statt auf "Das weiße Band" von Michael Haneke. "Aber als Österreicher würde ich meine Wette in dem Fall auch gern verlieren."
"Das ist nicht mal in der Fruchtfamilie"
"Die Kunst von Christian Berger spricht für sich selbst, sagte Kloser, der ursprünglich als Filmkomponist in Hollywood Fuß fasste und schließlich gemeinsam mit Roland Emmerich "10.000 B.C." und "2012" schrieb und produzierte. Berger erschaffe "Bilder wie Gemälde", so Kloser, "der Film 'Das weiße Band' ist ohne die Kamera gar nicht vorstellbar". Die ebenfalls nominierte Kameraarbeit von "Avatar" könne man damit jedoch nicht vergleichen: "Das sind nicht nur Äpfel und Birnen, das ist nicht mal in der Fruchtfamilie." Camerons "Avatar" werde "zurecht viele Oscars gewinnen, nicht jedoch den für Kamera".
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