Mädchen verschwunden

„Mörder!“: Telefonterror gegen Eltern von Rebecca

Ausland
11.03.2019 12:56

Die 15-jährige deutsche Schülerin Rebecca bleibt auch nach drei Tagen intensiver Suche der Berliner Polizei in einem Brandenburger Waldgebiet verschwunden. Am Samstagabend stellte die Behörde die aufwendige Aktion ohne Ergebnis ein. Inzwischen haben sich Rebeccas Eltern erstmals öffentlich zu Wort gemeldet und darüber geklagt, dass Telefonterror gegen sie ausgeübt wird „Wir kriegen Anrufe, dass wir die Mörder sind“, zeigten sie sich verzweifelt. 

Die Eltern seien nervlich am Ende. „Wir verheimlichen keine Informationen. Natürlich machen wir uns große Sorgen um unsere Tochter“, sagten sie am Montag im Gespräch mit dem TV-Sender RTL.

Eltern von Unschuld ihres Schwiegersohnes überzeugt
Die Eltern seien von der Unschuld des Schwagers von Rebecca, der als Verdächtiger in Untersuchungshaft sitzt und laut Polizei zu den Beschuldigungen schweigt, überzeugt. Auf ihn hatten sich die ermittelnden Beamten relativ schnell als Tatverdächtigen festgelegt. Er sei zur Zeit des Verschwindens von Rebecca am Morgen des 18. Februar allein mit ihr in seinem Haus, in dem er mit Rebeccas älterer Schwester lebt, gewesen, hieß es. Er habe sich bei seinen anfänglichen Aussagen in Widersprüche verwickelt.

Auch zu zwei Fahrten nach Polen, die über ein Kennzeichenerfassungssystem bekannt wurden, habe er geschwiegen, hieß es von der Polizei. In dem Wagen waren Haare von Rebecca und Fasern einer Fleecedecke gefunden worden, die mit ihr aus dem Haus verschwunden war. Auf das Familienauto habe zu dem Zeitpunkt nur der Schwager des Mädchens Zugriff gehabt.

Vater: „Schwiegersohn soll Schweigen in U-Haft brechen“
Mehrfach sagten Rebeccas Eltern deutschen Medien, er habe ihnen seine Autofahrten plausibel erklärt. Die „Berliner Zeitung“ zitierte den Vater, ihm gegenüber habe sein Schwiegersohn offenbart, warum er in diesen Tagen in Polen gewesen sei und was er dort gemacht habe. „Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, die ich aber nicht sagen darf“, so der Vater. Mehrfach forderte er den 27-Jährigen auf, sein Schweigen in der U-Haft zu brechen, damit die Suche nach Rebecca in eine andere Richtung gehe.

Kritik am Vorgehen der Polizei
Strafverteidiger kritisierten unterdessen in mehreren deutschen Medien das Vorgehen der Polizei, den Schwager als Tatverdächtigen zu präsentieren. Die Unschuldsvermutung werde so ausgehebelt, hieß es. Ein faires Strafverfahren, wenn es dazu kommen sollte, sei so nicht mehr garantiert.

1200 Hinweise zum Verschwinden eingegangen
Inzwischen seien mehr als 1200 Hinweise zum Verschwinden des Mädchens eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Diese müssten alle bearbeitet werden. Die Hinweise würden nach Bedeutung gewichtet. Darunter seien aber auch viele, die nicht brauchbar seien.

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