Zweifacher Vater tot

Familienfehde als Auslöser für Kampf in Shisha-Bar

Oberösterreich
11.02.2019 06:00

Vor vier Jahren hatte Visar N. (29) eine Auseinandersetzung der mazedonischen Baumafia gerade noch so überlebt, jetzt ist der lange Streit zweier Familienclans in einer Shisha-Bar im oberösterreichischen Regau tödlich für ihn ausgegangen.

Zehn Personen – jeweils fünf der Familie N. und fünf der Familie T., allesamt Mazedonier im Alter von 18 bis 34 Jahren – waren an der Massenschlägerei bei den „Balkan Nights“ in einer Shisha-Bar in Regau beteiligt. Videos zeigen, wie brutal die Kontrahenten aufeinander losgingen. Mehrere Messer waren im Spiel, insgesamt drei Opfer wurden von den Klingen verwundet.

Während Visar N., ein zweifacher Familienvater, noch vor Ort reanimiert werden konnte und dann im Schockraum im Spital starb, und ein weiteres Opfer mit Schnittwunden vor Ort verarztet wurde, fuhr ein zweites Opfer mit einem Bauchstich heim nach Attnang-Puchheim, wo Verwandte die Rettung alarmierten.

Beteiligte beschuldigen einander gegenseitig
„Alle neun Beteiligten gelten als Beschuldigte und wurden festgenommen, vier wurden bereits in die Justizanstalt überstellt. Die anderen werden noch verhört, einer liegt schwer verletzt im Spital und wird dort bewacht“, sagt Christian Hubmer von der Welser Staatsanwaltschaft. Im Klinikum Vöcklabruck musste die Polizei verhindern, dass die Familien weiterkämpfen. Wer den Todesstich geführt hat, ist noch unklar, denn die Aussagen der Verhafteten gehen teilweise weit auseinander und es gibt gegenseitige Beschuldigungen.

Opfer vor vier Jahren fast verstorben
Die Fehde unter den Mazedoniern, drei sind inzwischen Österreicher, einer Italiener – es waren offenbar auch italienische Familienmitglieder zu Gast –, geht lange zurück. So soll das 29-jährige Todesopfer vor vier Jahren in der alten Heimat bei einer Auseinandersetzung mit derselben Familie beinahe ums Leben gekommen sein. Hintergrund ist die Konkurrenz im Baugewerbe, dabei dürften die „Feinde“ einer Familie entstammen, sollen Cousins sein.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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