John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“ erschien vor mehr als achtzig Jahren. Die Linzer Tribüne beweist, wie zeitlos, ja anrührend diese Schauspiel-Novelle immer noch ist. Heftig beklatschte Premiere im Theater am Südbahnhofmarkt!
Regisseurin Cornelia Metschitzer belässt das Stück irgendwo in den 30er Jahren. Damals, als Wanderarbeiter wie George und Lennie von einer Farm zur nächsten zogen, um sich ein paar Dollar zu verdienen. Zwischendurch träumten sie dann von einer eigenen kleinen Farm mit Hühnern und Kaninchen.
Spezielles „Team“
Doch George und Lennie sind ein ganz spezielles „Team“. George ist klug und pragmatisch. Lennie ist ein (zu) großes Kind mit Bärenkräften - aber (zu) wenig Verstand. Lennie liebt alles, was man streicheln kann. Doch was er liebt, streichelt er buchstäblich zu Tode. Manchmal sind es nur Mäuse, manchmal ein kleiner Hund. Und dann führt Lennies Zuneigung direkt in eine Katastrophe.
Spezielle Aura
Alexander Lughofer gibt diesem Geschöpf eine ganz spezielle, bezaubernde Aura. Man versteht, warum Rudi Müllehners George dieses Wesen gerne mag, warum er ihm immer wieder verzeiht, warum er ihm selbst nach einem tödlichen Fehler noch einen allerletzten Freundschaftsdienst erweist. Zwei starke Figuren, prachtvoll ausgespielt! Dritte im Männerbunde ist Paula Kühn, die abwechselnd als Candy, Curley, Slim, Mädchen und Erzählerin in Erscheinung tritt. Die Gute hat viel zu tun, kann aber naturgemäß wenig eigenes Profil entwickeln. Ein paar Kürzungen da und dort würde ich mir wünschen. Aber sonst? Großes Kopfkino!
Milli Hornegger/Kronenzeitung
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