Minderjährig?

Vier von zehn Asylwerbern lügen beim Alter

Österreich
18.01.2019 06:00

Einige fliegen bereits bei der Erstbefragung auf, einige erst, wenn sie straffällig werden: Viele Flüchtlinge machen sich beim Asylantrag jünger, als sie sind. Um höhere Chancen zu haben. Vier von zehn der 2017 überprüften Antragsteller, die laut eigenen Angaben minderjährig gewesen sein sollen, wurden als Erwachsene überführt.

„Vor mir saß jüngst ein gestandener Mann aus Pakistan, mit Vollbart - er behauptete, er sei 16“, so ein Beamter. Längst kein Einzelfall: Viele Asylwerber rechnen sich aufgrund einer erfundenen Minderjährigkeit bessere Chancen aus.

Allein 2017 flogen bei 867 Altersfeststellungen durch Handwurzel-Röntgen sowie körperliche, zahnärztliche und radiologische Untersuchungen 347 angeblich minderjährige Asylwerber auf. Gesamtkosten für die Gutachten: 1,2 Millionen Euro. Im Jahr 2016 waren 919 von 2252 untersuchten Minderjährigen schon Erwachsene. 2015 waren 832 Jugendliche als Erwachsene enttarnt worden.

Im Fall des angeblich 19-jährigen mutmaßlichen Mörders von Manuela K. könnte wie berichtet eine forensische Altersdiagnostik über das Strafmaß entscheiden. Ist Yazan A. älter als 21, wird er wie ein Erwachsener bestraft. Wie auch jener Afghane, der seine Schwester in Wien mit 28 Stichen tötete. Er erhielt Lebenslang - nachdem man feststellte, dass er nicht (wie dokumentiert) erst 18, sondern mindestens 21 Jahre alt sein muss.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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