Schlechtes Zeugnis

Klimaschutz-Index: Österreich nur auf Platz 36!

Wissenschaft
10.12.2018 13:55

Beim jährlichen Klimaschutz-Index ist Österreich im Vergleich zu 2017 um einen Rang auf Platz 36 abgerutscht. Die von Umweltschutzorganisationen erstellte Rangliste sieht Österreich noch hinter Ländern wie der Slowakei, Rumänien oder Indien. Ganz vorn steht Schweden, gefolgt von Marokko und Litauen. Präsentiert wurde das Ranking bei der Klimakonferenz (COP24) im polnischen Katowice.

Wie bereits in den vergangenen Jahren blieben auch heuer die ersten drei Plätze leer. Germanwatch, CAN Europe und das New Climate Institute hielten kein Land für vorbildlich genug für einen Platz auf dem Klimaschutz-Stockerl. Schlusslichter des Rankings sind der Iran, die USA und Saudi-Arabien.

Österreichs Klimapolitik „ein Trümmerhaufen“
Im vergangenen Jahr belegte Österreich noch Platz 35 unter den 56 beurteilten Einzelstaaten und der EU, die gemeinsam für mehr als 90 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind. „Die Klimapolitik in Österreich gleicht einem Trümmerhaufen. Obwohl wir Jahr für Jahr von stärker werdenden Dürren und Hagelstürmen heimgesucht werden, ist die Bundesregierung untätig“, kritisierte Adam Pawloff, Klimaexperte bei Greenpeace in Österreich.

Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000, sah „ein vernichtendes Zeugnis“ ausgestellt. Schuld an der desolaten Lage sei die österreichische Bundesregierung, die zu laxe Ziele verfolgt. Der WWF Österreich forderte eine ambitionierte ökologische Steuerreform und das rasche Streichen aller Subventionen für fossile Energieträger

EU-Staaten werden gemeinsam „gut“ bewertet
Die 28 Staaten der EU gemeinsam schaffen es mit Platz 16 noch in den Bereich der Länder, die mit „gut“ bewertet werden. Im Einzelbereich Treibhausgase schneidet das Staatenbündnis aber wegen der hohen Pro-Kopf-Emissionen nur „mäßig“ ab, Punkte bringt vor allem die Klimapolitik.

Dank Nichtanstieg bei Emissionen China auf Platz 33
China als bevölkerungsreichstes Land mit den meisten Treibhausgas-Emissionen sehen die Experten im Ranking auf Platz 33 und damit weiter vorn als vor einem Jahr (41). „Dies liegt in erster Linie am Trend der chinesischen Treibhausgasemissionen, da diese zwischen 2014 und 2016 nicht gestiegen sind“, hieß es zur Begründung. Allerdings dürfte ein Anstieg der Emissionen 2017 und 2018 zu einem schlechteren Platz im kommenden Jahr führen.

USA, Iran und Saudi-Arabien Schlusslichter
Auf Platz zwei bei den Emissionen liegen die USA, die im Vergleich zum Vorjahr noch mal drei Plätze auf den vorletzten Platz abgerutscht sind. US-Präsident Donald Trump hat den Austritt aus dem Pariser Abkommen erklärt, der allerdings noch nicht wirksam ist. Lob gibt es für Bemühungen unterhalb der nationalen Ebene: „Vor allem Städte und einzelne Bundesstaaten wollen eine ambitioniertere Klimapolitik erreichen“, heißt es im Klimaschutz-Index.

Vertreter aus fast 200 Staaten beraten derzeit im polnischen Katowice über Regeln für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, mit dem die Erderwärmung auf unter zwei Grad begrenzt werden soll. Dort stellten die Organisationen ihren Klimaschutz-Index vor. Die zweiwöchige Konferenz soll am 14. Dezember enden.

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