Kritik an Gebühr:

„Eltern werden dafür bestraft, dass sie arbeiten“

Oberösterreich
10.11.2018 07:30

„Man bezahlt für eine Dienstleistung, die im Nachhinein schlechter geworden ist“, kritisiert AK-Präsident Johann Kalliauer die Einführung der Kindergartengebühren für die Nachmittagsbetreuung. In einer Umfrage der AK übten teilnehmende Eltern teils heftige Kritik an oberösterreichs Kinderbetreuung. Insgesamt 16.800 Eltern bekamen einen Fragebogen, etwa 1000 davon beantworteten ihn.

Elf Prozent meldeten sich nach Einführung der Gebühr von der Nachmittagsbetreuung ab. Für Landesrätin Christine Haberlander war dies bei der Präsentation der Evaluierung des Landes OÖ am  10. September kein Grund zur Sorge: „In 96,2 Prozent der Gemeinden ist das Angebot gleich geblieben.“

Kritik von der Arbeiterkammer
An genau dieser Evaluierung übt die AK jetzt Kritik.  „Sie hat zwei Mängel: Abgefragt wurde nur ein eingeschränkter Zeitraum und nicht das ganze Kindergartenjahr und befragt wurden nur Eltern und nicht die Einrichtungen.“

Das sagen die Eltern
Dies nahm die AK zum Anlass, eine Umfrage unter Erziehungsberechtigten durchzuführen. Obwohl an dieser nur 1000 von 16.800 Personen teilnahmen, sichert diese Zahl laut der Leiterin des AK-Frauenbüros Erika Rippatha valide Ergebnisse: Elf Prozent der befragten Eltern sind von Gruppenschließungen betroffen, zehn Prozent von Kürzungen der Öffnungszeiten und neun Prozent von weniger Öffnungstagen. Nicht einmal die Hälfte hat an allen fünf Werktagen ein Nachmittagsbetreuungsangebot. Auch anonyme Zitate wie: „Es ist ein Wahnsinn, dass Eltern dafür bestraft werden, wenn sie Arbeiten gehen“, wurden auf dem Fragebogen hinterlassen.

Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung

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